REUTLINGEN. Die Anwohner der Reutlinger Planie staunten nicht schlecht, als die Bagger vergangene Woche die gerade frisch versiegelte Straße wieder aufrissen. »Weil falsch gebaut wurde«, erklärt Frank Bader, Leiter des Reutlinger Amts für Tiefbau, Grünflächen und Umwelt ohne Umschweife. An der Ecke Bismarckstraße - also dort, wo in Zukunft eine städtische Fahrrad- und Fußgängerachse entlanglaufen wird - sollte der Bordstein zur Straße hin entfernt werden. »Damit die Radfahrer da nicht drüberholpern müssen«, sagt Bader. Die Stadt wollte so den Kreuzungspunkt an der Bismarckstraße für die geplante Umwandlung der Planie in eine Fahrradstraße flott machen. Das sei »grafisch und textlich« in der Planung auch so ausgewiesen worden, wie Bader mitteilt.
Doch bei der Umsetzung ging etwas schief: Der Bordstein wurde irrtümlich wieder eingesetzt. Zudem sollte die Bordsteinführung in einer Ausrundung von der Bismarckstraße in die Planie hineinlaufen - »auch das ist nicht passiert«, so der Amtsleiter. Vielmehr sei der Bereich »wie eine Grundstückszufahrt« gebaut worden. Das Resultat: »Alles wieder aufmachen«.
Bedauerlicher Fehler
Zuständig für die Baumaßnahmen sind die Technischen Betriebe Reutlingen. Wo genau der Fehler im Prozess passiert ist, könne man im Moment aber nicht sagen. »Die Amtsleiter können das nicht bis in die letzte Verästelung verfolgen«, erklärt eine Pressesprecherin dem GEA. »Es ist da wohl zu einem Missverständnis gekommen.« Es sei ein »bedauerlicher Fehler« passiert. Man könne nur versuchen, solche Missverständnisse in Zukunft zu vermeiden. Zusätzliche Kosten entstünden zwar - schließlich muss die Baustelle weiter betrieben werden -, können aber im Moment nicht genau beziffert werden. Nach Einschätzung der Stadtverwaltung handle es sich dabei um einen vier- bis fünfstelligen Eurobetrag: »Eher Tausende als Hunderttausende.« Durch den Fehler hat sich die Baustelle um knapp eine Woche verzögert. Die Arbeiten sind mittlerweile abgeschlossen. (GEA)