REUTLINGEN. »Nur durch schnelles Handeln und durch die Umsetzung des gesamten Maßnahmenbündels aus dem Luftreinhalteplan können die Schadstoffe so gesenkt werden, dass die Gesundheit der Menschen in Reutlingen nicht weiter gefährdet und Fahrverbote vermieden werden«, ließ Oberbürgermeisterin Barbara Bosch in einer Pressemitteilung verlauten. Sie erteilte dem Luftreinhalteplan ihr Einvernehmen.
Die Herausnahme einzelner Maßnahmen aus diesem Paket gefährde dieses Ziel, »weil die Wirkung der Maßnahmen untereinander in Beziehung stehen und der Verzicht auf einzelne Komponenten wie beispielsweise Geschwindigkeitsreduzierungen die Wirksamkeit anderer Maßnahmen tangiert«, so Bosch. Die vom Regierungspräsidium vorgeschlagenen Maßnahmen wie Lkw-Durchfahrtsverbote und Tempolimits, die in der verkehrsrechtlichen Zuständigkeit der Stadt liegen, hält Bosch gegenüber einem drohenden Fahrverbot für das deutlich kleinere Übel. Dies gelte besonders für die nach Auffassung einer Mehrheit des Gemeinderats unangebrachten Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Ohnehin nur Stop-and-Go
"Auf den Hauptverkehrsadern unserer Stadt herrscht im Berufsverkehr ohnehin nur Stop-and-Go." Da sei eine Geschwindigkeitsreduzierung um zehn Stundenkilometer hinnehmbar, wenn dadurch Fahrverbote überflüssig werden." Es bleibe erklärtes Ziel, dass durch diese und andere Maßnahmen die Benutzung des Scheibengipfeltunnels für Autofahrer attraktiver als die Fahrt durch die Innenstadt.
Es gehe um ein notwendiges klares Signal in Richtung Verwaltungsgericht, dass Reutlingen es mit der Luftreinhaltung ernst meint und die Grenzwerte innerhalb der gesetzten Frist erreichen können will. »Sich wegducken und unangenehme Entscheidungen anderen überlassen, weil sie ja ohnehin kommen werden, ist nicht mein Stil«, so die Oberbürgermeisterin. (sv/GEA)