REUTLINGEN-MITTELSTADT. Wer wo bauen kann ist ein Zukunftsthema, mit dem sich auch der Mittelstädter Bezirksgemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend beschäftigt hat. Nur kurz, weil einige Räte sich mehr Zeit für eine ausführliche Beschäftigung mit der Neufassung der Eigenheimrichtlinien der Stadt Reutlingen wünschen – aber wohin die Diskussion gehen könnte, wird bereits deutlich.
»Bei gleichen sozialen Kriterien würde ich dem, der im Stadtteil wohnt, den Vorzug geben«, spricht Bezirksbürgermeister Wilhelm Haug bestimmt einigen Gremiumsmitgliedern aus dem Herzen. So wie in anderen Bezirksgemeinden regt sich also auch in Mittelstadt Widerspruch gegen die Punktebewertung bei der Vergabe der begehrten städtischen Baugrundstücke.
Das Thema soll in der nächsten Sitzung des Bezirksgemeinderates am 15. November nochmals auf die Tagesordnung kommen. Das wird dann die zweite Sitzung für ein neues Gesicht im Rat sein.
Für Dirk Glück, der nach seinem Umzug nach Eningen mit Dank verabschiedet wurde, ist Britta Schott verpflichtet worden. Die 52 Jahre alte verheiratete Mutter von zwei fast erwachsenen Kindern rückt auf Glücks Platz nach. »Ich wollte schon vor zweieinhalb Jahren in den Rat, aber da hat’s von den Stimmen her nicht gereicht«, sagt sie am Montagabend glücklich und voll motiviert. Besonders engagieren möchte sich Britta Schott für »alles, was mit Kindern zu tun hat«. Verbessern könne man etwa die Wege zur Schule oder in die Kindergärten. Eventuell lasse sich auch mehr für die Jugend im Ort tun. Die gebürtige Stuttgarterin, die als Verkäuferin im Lebensmitteleinzelhandel arbeitet, wohnt seit 2002 in Mittelstadt. Nunmehr möchte sie sich auf kommunalpolitischem Feld gründlich einarbeiten.
Das Thema Hochwasserschutz gehört in Mittelstadt zwingend dazu, was während der Bürgerfragestunde, aber auch in der Diskussion deutlich geworden ist. Mit Wohlwollen und Zustimmung wurde ein Vorschlag des Mittelstädters Roland Hentz aufgenommen. Demnach sollten Landwirte ihre Äcker parallel zur Höhenlinie pflügen, denn so bleibe das Regenwasser in den Rillen länger stehen und könne versickern. Ratsmitglied Daniel Böhringer beschäftigt das Thema Hochwasserschutz aus einer anderen Perspektive. Er wünscht sich mit Nachdruck, schneller mit Experten der Stadt ins Gespräch zu kommen – was getan werden könne, wie lange die Umsetzung der Maßnahmen brauche und was schon geschehen sei. Damit dürfe man keinesfalls bis ins nächste Jahr warten.
Beim Stichwort Warten kommen noch einige Bürgerfragen hoch, auf die es aber keine schnellen Antworten gibt. Etwa die, was aus dem geplanten Baugebiet an der Klingäckerstraße wird oder wie es um den Ausbau der Bempflinger Straße steht. Bezirksbürgermeister Haug versichert in beiden Fällen man sei dran. (GEA)