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Begeisterung für Reutlinger Mundart-Wochen ungebrochen

Vom 7. bis zum 22. Oktober dauern die 46. Reutlinger Mundart-Wochen. Die Begeisterung ist ungebrochen.

Organisator Wilhelm König (links) und Holger Hummel von der Volksbank Reutlingen freuen sich auf die beliebte Mundart-Reihe. FO
Organisator Wilhelm König (links) und Holger Hummel von der Volksbank Reutlingen freuen sich auf die beliebte Mundart-Reihe. FOTO: SPIESS
Organisator Wilhelm König (links) und Holger Hummel von der Volksbank Reutlingen freuen sich auf die beliebte Mundart-Reihe. FOTO: SPIESS

REUTLINGEN. Weitgehend schwäbisch geht es zu bei den von Wilhelm König ausgerichteten Mundart-Wochen: Fünf Veranstaltungen bietet die beliebte Reihe, die coronabedingt nicht wie ursprünglich geplant im März, sondern vom 7. bis 22. Oktober im Spitalhofsaal, im Örtel + Spörer-Saal und in der Stadtbibliothek stattfinden. Ihm wurde im Laufe der letzten fünf Jahrzehnte so manche Ehrung zuteil, was nicht zuletzt an seinem unermüdlichen Einsatz für die Organisation der Mundartwochen lag. Zum 46. Mal geht die Dialekt-übergreifende Reihe in Reutlingen nun schon über die Bühne.

Außerdem sind das zentrale Württembergische Mundart-Archiv (seit 1999), die Zeitschrift für Mundartliches »schwädds« (seit 1980) und die Mundartgesellschaft Württemberg, die am 17. September 2023 45-jähriges Bestehen feiert, Kinder von Wilhelm König.

Mit einem Gedichtband fing’s an

Vor 46 Jahren gab der gebürtige Tübinger, der in Kappishäusern und Dettingen aufgewachsen ist und in Reutlingen lebt, seinen ersten Gedichtband heraus und am 27. Juni wurde eben jener Wilhelm König 87 Jahre alt.

Weder sein stolzes Alter noch die Pandemie konnten den Enthusiasmus des unermüdlichen Organisators der Mundart-Wochen ausbremsen: »2020 musste die Reihe wegen Corona abgebrochen werden, und 2021 konnte sie gar nicht stattfinden«, so König beim Pressegespräch. »Umso glücklicher bin ich, dass ich jetzt wieder Künstler einladen konnte, die den Reichtum der schwäbischen Sprache widerspiegeln«. Inzwischen hat sich die älteste Mundart-Reihe im deutschsprachigen Raum fest im Kulturkalender der Achalmstadt etabliert, auch Dank des langjährigen Sponsors Volksbank, der seit vielen Jahren nicht nur finanzielle und ideelle Unterstützung leistet, sondern auch oft als Gastgeber aufgetreten ist. Dieses Jahr finden die meisten Veranstaltungen aber im Spitalhof statt, »da wegen der geltenden Coronabestimmungen nur bis zu 30 Besucher in unser Foyer dürfen«, so Holger Hummel, Regionalvorstand der Reutlinger Volksbank.

»Es macht mich schon ein wenig stolz, dass es die Mundart-Wochen bereits seit 1976 gibt«, so Wolfgang König. Neben der Volksbank sitzen die Stadt Reutlingen und das Regierungspräsidium Tübingen mit im Boot.

Wie die Förderer und Unterstützer sind auch viele auftretende Künstler den Mundart-Wochen seit Jahren treu. Der Kabarettist Werner Koczwara war ebenso wie Klaus Birk schon mehrere Male dabei. Auftakt ist am 7. Oktober um 19 Uhr, wenn Patrick J. Donmoyer aus Reutlingens Partnerstadt Reading in der Stadtbibliothek einen Vortrag in Pennsylvanian-Deutsch hält, das einem alt-pfälzischen Dialekt entspricht. Das Thema ist »Heilkunst, Bräuche und Volksglaube in der Pennsylvanian Deutschen Kultur«. Den musikalischen Rahmen liefert der Musiker Klaus Tröster an der Gitarre.

Weiter geht’s am 13. Oktober, 19 Uhr, mit Werner Koczwara und seinem aktuellen Programm »Mein Schaden hat kein Gehirn genommen«. Der Gmünder Kabarettist macht sich Gedanken über das Hirn, unser einerseits geniales und gleichzeitig »komplett idiotisches Zentralorgan«.

Klaus Birk ist ebenfalls ein gern gesehener Gast bei den Mundart-Wochen. In seinem Best-of-Programm »Adam, Eva und Trump-Tower« macht er sich am 18. Oktober ebenfalls im Spitalhofsaal Gedanken über Liebende und Andersdenkende.

Wenn Helge Thun am 19. Oktober, 19 Uhr, in den Spitalhofsaal kommt, treffen Sprachfinesse auf Situationskomik aufeinander. Der Tübinger Comedian mit friesischen Wurzeln spielt virtuos mit Worten, improvisiert auf Zuschauerzuruf und ist dazu ein Trickser mit Weltniveau.

Für viele das Highlight der Mundartreihe ist die geführte Weinprobe »Wein und Wort« am 22. Oktober, 19 Uhr, erstmals im Oertel+Spörer-Saal.

Schwäbisch umrahmt von Wilhelm König und musikalisch begleitet von Michael Skuppin, verwandelt sich der Oertel+Spörer-Saal beim GEA am Burgplatz in eine gemütliche Weinstube, in der schwäbischer Rebensaft von den bekannten Weingütern »Collegium Wirtemberg« und »Stromberg Zabergäu« aus Brackenheim kredenzt werden.

Karten sind im Vorverkauf im GEA-Service-Center am Burgplatz sowie bei der Tourist-Information am Marktplatz 2 und bei Easy Ticket online erhältlich. (GEA)

 

www.easyticket.de