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Aktuell Mobilität

Bahn wird von Dezember an durchgehend elektrisch von Herrenberg bis Bad Urach fahren

Die Ermstalbahn.
Die Ermstalbahn. Foto: Füssel
Die Ermstalbahn.
Foto: Füssel

REUTLINGEN/TÜBINGEN. Im Dezember 2022 wird mit der Elektrifizierung der Ammertalbahn (Herrenberg – Tübingen) und der Ermstalbahn (Metzingen – Bad Urach) ein wichtiger Meilenstein für den Schienenverkehr in der Region Neckar-Alb erreicht. Die Regionalbahnlinie 63 kann dann von Herrenberg bis Bad Urach durchgehend elektrisch betrieben werden. Das Verkehrsministerium hat gemeinsam mit dem Zweckverband Ammertalbahn (ZöA) die Verkehrsleistungen als »Netz 18« ausgeschrieben. Der Zuschlag wurde der DB Regio AG erteilt, die als einziger Bieter ein Angebot abgegeben hatte.

Verkehrsminister Winfried Hermann sagte: »Mit der DB Regio wird ein erfahrenes und in der Region ansässiges Verkehrsunternehmen die Regionalbahn Herrenberg – Bad Urach künftig emissionsfrei bedienen. Die Fahrgäste dürfen sich auf moderne, barrierefreie Fahrzeuge, dichtere Takte und neue Haltepunkte freuen. Damit wird das Zugangebot auf dieser Achse deutlich verbessert.«

Fahrten im Halbstundentakt

Die RB 63 wird von Dezember an von Montag bis Freitag tagsüber durchgehend von Herrenberg bis Bad Urach im Halbstundentakt verkehren. Auch an den Wochenenden und in den Tagesrandlagen werden mehr Fahrten angeboten. Mit »Tübingen Güterbahnhof«, »Tübingen Neckaraue«, »Reutlingen Bösmannsäcker« und »Reutlingen Storlach« entstehen vier neue Haltepunkte.

Im Ermstal beteiligt sich der Landkreis Reutlingen an den Leistungen, die nicht im Zielkonzept 2025 für den Schienenpersonennahverkehr enthalten sind. Dabei geht es um den Halbstundentakt in der Nebenverkehrszeit. Der Reutlinger Landrat Dr. Ulrich Fiedler verkündete, er freue sich auf ein modernes und vor allem klimafreundliches Mobilitätsangebot in der Region. "Der Zuschlag Netz 18 ist ein wichtiger Meilenstein: Der Start des Verkehrs ist gleichzeitig der Startschuss des ersten Teilprojektes der Regionalstadtbahn Neckar-Alb.

Beitrag für den Klimaschutz

Mit dem Ausbau des Verkehrsangebotes wächst die Region Neckar Alb noch enger zusammen, der regionale Schienenverkehr verbessert die Mobilität jedes Einzelnen und bietet durch ein zukunftsfähiges Mobilitätsangebot die Möglichkeit, einen großen Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität zu leisten", so Fiedler.

Die DB Regio AG wird ab 2023 mit Elektrozügen des Typs »Coradia Continental« auf der Strecke verkehren. Alle Fahrzeuge ermöglichen laut Bahn an jedem Haltepunkt der RB 63 einen barrierefreien Einstieg und verfügen über 236 Sitzplätze. Da die Fahrzeuge aber noch bis Mitte Dezember 2022 im E-Netz Augsburg verkehren, wurde DB Regio zugestanden, bis März 2023 noch die bisherigen Diesel-Triebwagen RS1 einzusetzen. Im Laufe von 2023 erhalten die »Coradias« eine Modernisierung wie WLAN oder Haltewunschtasten. Vor der Verlegung ins neue Einsatzgebiet werden die Wagen gemäß des bwegt-Designs umlackiert. (eg)

 

BEDINGUNGEN

Der Vertrag für das Netz 18 läuft maximal bis Dezember 2035, kann aber von Dezember 2030 an ganz oder auch nur teilweise für den Abschnitt Reutlingen bis Bad Urach gekündigt werden. Damit kann flexibel auf den Zulauf der TramTrain-Fahrzeuge (Zwei-System-Züge, die auf Stadtbahn- und auf Eisenbahnnetzen fahren können) für die Regionalstadtbahn Neckar-Alb sowie auf eine vollständige Ausrüstung für digitale Zugsteuerung auf der Strecke Stuttgart – Tübingen reagiert werden. (eg)