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Aktuell Verkehr

Autos sollen vor den Toren Reutlingens parken

Nach den Freien Wählern fordert jetzt auch die WiR-Fraktion mehr Park-and-Ride-Plätze

REUTLINGEN. Mit dem Auto in die Stadt zu fahren, wird immer mühsamer. Das hat nun auch die WiR-Fraktion erkannt und greift einen Vorschlag auf, den vor wenigen Wochen bereits die Freie Wähler-Vereinigung (FWV) formuliert hat. Tagespendler sollen entlang der Einfallstraßen Parkplätze bekommen, um das Auto stehen zu lassen und in den Bus umzusteigen. Oberstes Ziel des jüngsten WiR-Antrags ist Reduzierung des innerstädtischen Parkplatzsuchverkehrs. Dazu soll geprüft werden, ob das ÖPNV-Angebot morgens und abends ausreichend ist. Zudem sollen Parktickets von Schülern des Berufsschulzentrums und von Nutzern des ÖPNV in den RSV-Bussen kostenfrei entwerten werden.

Die WiR-Fraktion macht konkrete Vorschläge, wo die Stadt überall Parkplätze einrichten könnte. Mindestens 150 Plätze sollen an der B 28 aus Richtung Metzingen kommend entstehen. Gedacht ist an eine Fläche gegenüber des heutigen McDonalds neben dem Geopark. Die Haltestelle Geopark liege gerade mal 100 Meter entfernt, das Berufsschulzentrum 400 Meter, die Haltestelle Bismarckstraße 500 Meter. Dadurch sollen Schüler des Berufsschulzentrums bewegt werden, das Auto stehen zu lassen und mit dem Bus zur Schule zu kommen. Hierdurch erwarten die WiR-Stadträte eine »merkliche Verminderung des Verkehrs in die Oststadt, speziell im Bereich der Kreuzung Charlotten-/Krämer- und Charlotten-/Aulber-straße«. Zudem werde der Verkehr im Burgholz vermindert.

Ein weiterer Vorschlag betrifft den bereits bestehenden Park-and-Ride-Platz am Südbahnhof: Er soll erweitert werden. Außerdem greift die WiR-Fraktion eine alte Idee auf, nämlich die Einrichtung eines Park-and-Ride-Platzes auf dem Stadionparkplatz mit mindestens 150 Plätzen sowie eines Park-and-Ride-Platzes auf dem Parkplatz an der B 28 bei der alten Reithalle mit ebenfalls 150 Plätzen – mindestens.

Parkticket als Tagesticket

Einen ähnlichen Vorschlag machten unlängst die Freien Wähler (FWV). Auch sie fordern die Verwaltung auf, zu prüfen, wo neue Park-and-Ride-Plätze mit Busanbindungen an den »Einfallstraßen« errichtet und wo vorhandene Plätze erweitert werden können. Um den Anreiz zum Umsteigen zu erhöhen, soll nach den Vorstellungen der FWV das Parkticket gleichzeitig als Tagesticket für den Stadtbus gelten. In Kombination mit einer leistungsfähigen Busverbindung könnte das den Individualverkehr in der Innenstadt reduzieren, vermuten die Freien Wähler. Voraussetzung sei allerdings, dass genügend Parkplätze einerseits und andererseits eine direkt angebundene Busverbindung vorhanden sei. In Reutlingen seien nicht genügend Stellplätze vorhanden. Durch die Einführung des neuen Stadtbusnetzes seit September 2019 stünden leistungsfähige Busverbindungen zur Verfügung, um den Plan umzusetzen und mehr Autofahrer zum Wechseln zu bewegen.

Vorhandene Plätze sollten stetig erweitert werden, um den Bedarf zu decken, fordert die FWV. Bei der Planung des Haltepunktes »Ohmenhausen-West« der Regionalstadtbahn (»Gomaringer Spange«) sei beispielsweise in unmittelbarer Nähe an eine leistungsfähige Park-and-Ride-Anlage zu denken. (pr/co)