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Aktuell Landgericht

Asylbewerber wegen versuchten Totschlags verurteilt

Das Tübinger Landgericht hat einen Asylbewerber aus Somalia wegen versuchten Totschlags zu drei Jahren Haft verurteilt. Beim Streit vor der Asylbewerberunterkunft in Gönningen Anfang Januar des vergangenen Jahres eskalierte, weil sich der Täter offensichtlich über Kaffeeflecken aufgeregt hatte.

Die Statue Justitia
Die Statue Justita hält eine Waage in ihrer Hand. Foto: Peter Steffen/Archiv
Die Statue Justita hält eine Waage in ihrer Hand. Foto: Peter Steffen/Archiv

GÖNNINGEN/TÜBINGEN. Die Schwurgerichtskammer des Tübinger Landgerichts sah in der Tat jetzt einen versuchten Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Das Gericht blieb damit deutlich unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die sich für eine Haftzeit von sechs Jahren ausgesprochen hatte.

Der Tat vorausgegangen waren Spannungen unter den Bewohnern der Asylbewerberunterkunft, die sich über Monate aufgeschaukelt hatten. Am Tattag drehte sich eine der vielen Auseinandersetzungen um angebliche Kaffeeflecken in der Küche. Als das spätere Opfer dann nach dem Streit die Unterkunft verließ, um einzukaufen, verfolgte der Angeklagte den 28-jährigen Gambier. Nach Ansicht des Gerichts wollte er ihn zur Rede stellen.

Bewaffnet hatte sich der Somalier mit einem Messer mit einer Klingenlänge von 20 Zentimetern und mit einer Dose Pfefferspray. Auf der Straße griff der 27-Jährige dann den Gambier zuerst mit dem Spray an. Der Versuch, den 28-jährigen Gambier zu töten, sei aber fehlgeschlagen, weil der Angeklagte sein Opfer bei der Verfolgungsjagd um ein Auto herum nicht habe einholen können. Außerdem seien Passanten und Zeugen dazu gekommen und hätten damit den Angreifer daran gehindert, weiterzumachen. (vit)