REUTLINGEN. Der Gemeinderat beschloss bereits Anfang des Jahres eine Komplettsanierung, jetzt geht es an die Planung. Vorab muss die Fassade angebohrt werden, um die chemische Zusammensetzung des Betons zu analysieren. Marmor, Stein und Eisen bricht, und selbst der Beton des denkmalgeschützen Reutlinger Rathauses hält nicht für immer.
»Das Haus war 53 Jahre lang der freien Witterung ausgesetzt«, sagt Tom Palmer vom städtischen Gebäudemanagement. Er dokumentiert die Schäden und leitet daraus ab, welche Sanierungsmaßnahmen erfoderlich sind. »Das Interessante für uns ist, welche Kosten das verursacht«, sagt Palmer – alle bisherigen Zahlen, die gerüchteweise genannt wurden, seien nicht verlässlich. »Den Zahlen, die aktuell in Umlauf sind, würde ich nicht trauen« – zuletzt geisterten 33 Millionen Euro durch den Raum.
»Der erste Eindruck ist so schlecht nicht«, sagt Alexander Sebrle. Er ist Fachbereichsleiter für Betonsanierungen bei dem Reutlinger Unternehmen Löffler Ingenieur Consult GmbH, das mit der Analyse beauftragt ist. Aber auch er hat keine Röntgenaugen, und deshalb müssen die Ergebnisse der Tests abgewartet werden. Mit ihnen ist Anfang Juni zu rechnen. (GEA)