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25 Geflüchtete aus Afghanistan kommen nach Reutlingen

Die Stadt Reutlingen wird 25 Menschen aus Afghanistan aufnehmen. Oberbürgermeister Keck reagierte damit auf einen Hilferuf.

Ramstein
Aus Afghanistan evakuierte Menschen stehen auf der Ramstein Air Base vor einem Zelt. Davor gehen US-Soldaten. Foto: Anspach/dpa
Aus Afghanistan evakuierte Menschen stehen auf der Ramstein Air Base vor einem Zelt. Davor gehen US-Soldaten.
Foto: Anspach/dpa

REUTLINGEN. Oberbürgermeister Thomas Keck hat auf einen Hilferuf des Reutlinger Zeit-Journalisten Wolfgang Bauer reagiert, der bei ihm einging. Gemeinsam mit Landrat Dr. Ulrich Fiedler leitete er innerhalb kürzester Zeit die Aufnahme von 25 Menschen aus Afghanistan in Reutlingen in die Wege. Das teilte die Stadt Reutlingen nun mit.

In allerletzter Sekunde, so die Nachricht des in Reutlingen lebenden Journalisten an den Oberbürgermeister, sei es ihm mit der Aktion »Kabulluftbrücke« gelungen, afghanische Ortskräfte aus Kabul ausfliegen zu lassen, darunter auch alle Mitarbeiter der deutschen Wochenzeitung »Die Zeit«, die Familie seines Übersetzers sowie die Familie eines weiteren Mitarbeiters, der vor wenigen Wochen von den Taliban erschossen worden sei.

Insgesamt 25 Menschen, die meisten davon kleinere Kinder, seien nun auf dem Weg zur Militärbasis Ramstein. Die Aufnahme nach Paragraph 22, Absatz 2, des Aufenthaltsgesetzes, also eine Aufenthaltserlaubnis aus völkerrechtlichen oder dringenden humanitären Gründen, sei vom Auswärtigen Amt bereits zugesichert.

Landrat und Oberbürgermeister koordinieren Unterbringung

Der Rathaus-Chef, der eigentlich gerade im Urlaub weilt, nahm Kontakt zum Landrat auf. Darüber, dass diesen Menschen, die nach der Machtübernahme durch die Taliban in Afghanistan um ihr Leben fürchten, umgehend geholfen werden muss, waren sich beide einig. Oberbürgermeister und Landrat verständigten sich daher auf ein gemeinschaftliches Vorgehen der Stadt und des Landkreises, das den Menschen eine sofortige Aufnahme ermöglicht.

Der Kreis, der für die vorläufige Unterbringung zuständig und somit grundsätzlich erste Anlaufstelle für neu angekommene Flüchtlinge ist, nimmt die Ortskräfte formal auf, damit sie nahtlos in die sogenannte Anschlussunterbringung wechseln können, die wiederum in die Verantwortung der Stadt fällt. Wo die geflüchteten Mitarbeiter deutscher Medien und ihre Angehörigen unterkommen, steht auch schon fest: Vorläufige neue Heimat wird eine Gemeinschaftsunterkunft in einem Stadtbezirk. (pm)