Logo
Aktuell Mahnwache

150 Menschen gedenken Flüchtlingen an türkischer Grenze

Heute fand auf dem Reutlinger Marktplatz eine Mahnwache zur Situation der Flüchtlinge an der türkisch-griechischen Grenze statt. Seebrücke Reutlingen, das Asylpfarramt und »Rosa« hatten dazu eingeladen

Mahnwache auf dem Reutlinger Marktplatz: Seebrücke Reutlingen, das Asylpfarramt und Rosa hatten dazu eingeladen. Foto: Markus Niethammer
Mahnwache auf dem Reutlinger Marktplatz: Seebrücke Reutlingen, das Asylpfarramt und Rosa hatten dazu eingeladen.
Foto: Markus Niethammer

REUTLINGEN. Rund 150 Menschen hatten sich heute Abend auf dem Reutlinger Marktplatz versammelt. Sie standen in einem großen Kreis um eine Installation der Seebrücke herum: Diese bestand aus mehreren aufgeklappten Regenschirmen, aufgeblasenen Rettungsringen, Teelichtern und einem Stuhl. Dieser Stuhl hatte eine symbolische Bedeutung: Wenn Deutschland - wie am Sonntag vom Koalitionsausschuss beschlossen - 1000 bis 1500 Flüchtlingskinder von den griechischen Inseln aufnehmen würde, kämen rund 195 nach Baden-Württemberg, rechnete Asylpfarrerin Ines Fischer vor. Nach Reutlingen wiederum käme dann genau ein Kind - und für dieses Kind stand der eine, blaue Stuhl. »Aber wir können doch noch mehr«, forderte Fischer.

Ein Stuhl stand in der Mitte der Installation: Für das eine Kind aus dem aktuell vom Koalitionsausschuss beschlossenen Kontingent, das nach Berechnung von Asylpfarrerin Ines Fischer nach Reutlingen kommen würde. Foto: Markus Niethammer
Ein Stuhl stand in der Mitte der Installation: Für das eine Kind aus dem aktuell vom Koalitionsausschuss beschlossenen Kontingent, das nach Berechnung von Asylpfarrerin Ines Fischer nach Reutlingen kommen würde.
Foto: Markus Niethammer

»Das einzige, was wir an der Grenze schützen müssen, sind Menschenrechte«, sagte Katharina Bausch von der Seebrücke - und bekam dafür spontanen Applaus. Sie prangerte in ihrer Rede Gewaltausbrüche und Ablehnung gegenüber Flüchtlingen an. Dann schwiegen alle, die sich auf dem Marktplatz versammelt hatten, eine Minute lang: Zum Gedenken an alle, die auf der Flucht und an den Grenzen ihr Leben verloren haben. (GEA)