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Aktuell Chanukka

Über 200 Reutlinger feiern das »Fest der Wunder«

Auf dem Reutlinger Marktplatz leben Juden, Christen und Muslime bei der Chanukka-Feier interreligiöse Gemeinschaft.

Hoffnungsschimmer auf dem Reutlinger Marktplatz: Vor über 200 Reutlingern entzündet  Rabbiner Mark Mordechai die Kerzen des  Cha
Hoffnungsschimmer auf dem Reutlinger Marktplatz: Vor über 200 Reutlingern entzündet Rabbiner Mark Mordechai die Kerzen des Chanukka-Leuchters. Foto: Pieth
Hoffnungsschimmer auf dem Reutlinger Marktplatz: Vor über 200 Reutlingern entzündet Rabbiner Mark Mordechai die Kerzen des Chanukka-Leuchters. Foto: Pieth

REUTLINGEN. Chanukka – jüdisches Fest der Wunder, des Lichts und der Hoffnung: Gefeiert wurde es gestern Abend zum zweiten Mal öffentlich auf dem Reutlinger Marktplatz. Deutlich über zweihundert Frauen, Männer und Kinder waren hier zusammengekommen, um den Segen von Rabbiner Mark Mordechai Pavlovsky zu empfangen, interreligiöse Gemeinschaft zu (er-)leben und menschgemachten Grausamkeiten wie Terror, Krieg und Verfolgung entgegenzutreten.

Festredner waren neben Rabbiner Pavlovsky auch der Verwaltungsleiter der israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs, Michael Rubinstein, Oberbürgermeister Thomas Keck, der Sprecher des Reutlinger Rats der Religionen, Frieder Leube, sowie der Imam der Yunus-Emre-Moschee, Yussuf Celep. In ihren Beiträgen betonten sie »religiöse Vielfalt als Chance«, dass »Religion sichtbar sein muss« und dass, auch wenn in einer aktuell krisengeschüttelten und von Blutvergießen gezeichneten Welt die Dunkelheit sehr präsent ist, aus kleinen Hoffnungsschimmern helles Licht entstehen kann.

Dass seit dem Terror-Anschlag der Hamas auf Israel auch auf deutschen Straßen zunehmender Antisemitismus wahrzunehmen ist und gleichzeitig Muslime »teilweise unter Generalverdacht« gestellt werden – für beides gibt es, nach Worten von OB Keck, »in unserer Stadt keinen Platz«. Und: »Jüdisches Leben gehört zu Reutlingen«, wie Leube hervorhebt. Derweil sich Rubinstein und Pavlovsky mit besorgtem Blick auf den wachsenden Judenhass ein »echtes Nie-Wieder ohne Wenn und Aber« wünschen. (GEA)