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Aktuell Arbeitskampf

So war der Warnstreik bei Romina Mineralbrunnen in Reutlingen

Mehrere Dutzend Beschäftigte der Romina Mineralbrunnen legten am Mittwochnachmittag die Arbeit nieder. Foto: Frank Pieth
Mehrere Dutzend Beschäftigte der Romina Mineralbrunnen legten am Mittwochnachmittag die Arbeit nieder.
Foto: Frank Pieth

REUTLINGEN-ROMMELSBACH. Bei Romina in Reutlingen-Rommelsbach hat es am Mittwoch von 14 Uhr an einen achtstündigen Warnstreik im Rahmen des Tarifstreits in der baden-württembergischen Mineralbrunnenbranche gegeben. Nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) sind 50  der 134 Beschäftigten des Unternehmens dem Aufruf zur Arbeitsniederlegung gefolgt. Die Produktion sei komplett stillgelegt gewesen, berichteten NGG und Geschäftsleitung übereinstimmend.

 »Lohnerhöhung her, sonst bleibt die Flasche leer!«, riefen Arbeitnehmer von Romina vor dem Werkstor. Karin Brugger, Geschäftsführerin der NGG-Region Ulm-Aalen/Göppingen, betonte, die Beschäftigten hätten damit die Forderung nach einer Tarifsteigerung von 11 Prozent, mindestens jedoch 350 Euro, bei einer Laufzeit von 12 Monaten kraftvoll unterstrichen. Damit sei die Arbeitgeberseite aufgefordert, beim nächsten Verhandlungstermin am 15. Juni »ein faires, wertschätzendes Angebot« vorzulegen.

Die Arbeitgeber hatten beim zweiten Verhandlungstermin am 17. Mai eine Erhöhung der Monatsentgelte um 275 Euro nebst einer einmaligen Inflationsausgleichsprämie von 600 Euro bei einer Laufzeit von 18 Monaten  angeboten. Dies hatten die Arbeitnehmervertreter als absolut ungenügend zurückgewiesen. Die NGG hatte den Tarifvertrag fristgerecht zum 31. März gekündigt.  

Romina-Geschäftsführer Achim Jarck, Mitglied der Tarifkommission auf Arbeitgeberseite, sagte dem GEA, er könne aufgrund der hohen Inflation die Forderung nach einer überdurchschnittlichen Lohnerhöhung nachvollziehen. »Dennoch ist Augenmaß gefordert.« Er wies darauf hin, dass die Mineralbrunnenbranche seit Monaten mit Absatzrückgängen kämpfe. (rog)