SONNENBÜHL. 207 Kilometer ist das Stromnetz lang, mit dem die Netze BW die Sonnenbühler mit Strom versorgt. Immer mehr der Mittel- und Niederspannungsleitungen verlegt die Netze BW Jahr für Jahr unter die Erde. Und auch das Verteilnetz muss optimiert und ausgebaut werden, damit die steigende Anzahl von Erneuerbare-Energien-Anlagen ihren Strom einspeisen können. Eine große Herausforderung für den Stromversorger. Regionalmanagerin Christina Schanne informierte den Gemeinderat über die Aktivitäten der Netze BW.
Erschließung von Gebieten, Erneuerungen von Umspannstationen, Leitungen, Verkabelung von Hausanschlüssen und Netzverstärkung – für die Netze BW gibt es viele Herausforderungen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und auf die Energiewende vorbereitet zu sein. Das Netz der Zukunft wird anderen Ansprüchen genügen müssen. Es wird weniger zentrale Kraftwerke geben, die Strom erzeugen und einspeisen. Das übernehmen dann viele dezentrale Anlagen, die aus Wind und Sonne Energie gewinnen. »Wir müssen mit jeder Anlage, die angemeldet wird, unser Netz ausbauen«, sagt Schanne.
669 PV-Anlagen installiert
Zwischen 2020 und 2023 ging die Zahl der Anfragen nach oben: 327 Interessierte meldeten sich, allein 2023 wollten 107 Betreiber, vor allem von Photovoltaikanlagen, einen Anschluss haben. Es handelt sich um kleine und auch große Anlagen. 669 sind bereits installiert mit 6.559 MwH Leistung. In ihrem Bericht im vergangenen Jahr nannte Schanne noch die Zahl von 478 PV-Anlagen. Gleichzeitig sei der Stromverbrauch gesunken – von 21.265 MwH auf 19.651 MwH im Jahr 2023.
193 E-Autos unterwegs
Auch Zahlen für E-Mobilität und -Infrastruktur hatte Schanne dabei. Elektro- und Hybridfahrzeuge zählten die Netze BW für das Jahr 2022 nur 124. Auch diese Zahl ist gestiegen. Mittlerweile fahren in Sonnenbühl 193 E-Autos, das allerdings entspricht einer Quote von nur 3,7 Prozent des gesamten Fahrzeugbestands in der Gemeinde. Damit die fahren und aufgeladen werden können, sind 122 Ladepunkte installiert.
Damit die Netze BW zuverlässig Strom liefern können und das Netz stabil ist, investiert der Versorger massiv in Ausbau und Verstärkung. Zwischen 2019 und 2023 wurden fast 4,5 Millionen Euro in die Hand genommen. Um die Klimaziele des Landes bis 2045 zu erreichen werden die Netze BW 36 Milliarden Euro benötigen, um alle Netze – Höchst-, Hoch-, Mittel- und Niederspannung – fit zu machen. Fast alle Umspannwerke im Hochspannungsnetz – in das auch der Strom aus dem Windpark Hohfleck eingespeist werden wird – müssten aufgerüstet, 15 neu gebaut werden. Im Hochspannungsnetz müssen 250 verstärkt und 70 neu gebaut werden. (cofi)