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Tanzwettbewerb in Trochtelfingen: Sportlich, schillernd und ideenreich

Gesamtsieg für Großengstingen beim Marsch- und Showtanzwettbewerb des Narrenvereins Trochtelfingen

Immer lächeln, auch wenn’s noch so anstrengend ist: Das gehört beim Marschtanz dazu, die Rittergarde aus Sonnenbühl macht’s vor.
Immer lächeln, auch wenn’s noch so anstrengend ist: Das gehört beim Marschtanz dazu, die Rittergarde aus Sonnenbühl macht’s vor. Foto: Gabriele Leippert
Immer lächeln, auch wenn’s noch so anstrengend ist: Das gehört beim Marschtanz dazu, die Rittergarde aus Sonnenbühl macht’s vor.
Foto: Gabriele Leippert

TROCHTELFINGEN. Dieser Wettbewerb ist längst zum Kult-Event geworden – kein Wunder, stellt er doch den Turnierhöhepunkt für Tanzgarden der Region in der Fasnetssaison dar. Auch die 21. Auflage des Marsch- und Showtanzwettbewerbs des Narrenvereins Schrei Au Trochtelfingen am Samstagabend war wieder ein Highlight der Tanzgardenszene. Die Eberhard-von-Werdenberg-Halle hatte sich bis auf den allerletzten Platz gefüllt. »I glaub, so voll war’s no gar nie«, meinten mit ungläubigen Blicken Narrenmeister Harry Weihbrecht-Betz und Moderator Steffen Guhl unisono. Der heizte die ohnehin schon euphorische Stimmung der vielen mitgereisten Schlachtenbummler an, denn er hatte für alle Teilnehmer den Trochtelfinger Kultspruch auf Lager: »Mir lasset euch et alloi, der Tanzgarde ein dreifaches toi, toi, toi.«

Sieben sportliche Mädchenriegen aus Steinhilben, Stetten unter Holstein, Großengstingen, Sonnenbühl, Inneringen sowie aus Königsheim und Wurmlingen bei Tuttlingen waren zum Wettstreit angetreten, bei der Gruppe aus Ringingen tanzte auch ein junger Mann mit. In zwei Kategorien zeigten die Tänzer fast fünf Stunden lang all das, was karnevalistisches Tanzen ausmacht. Auf der einen Seite, bei der Königsdisziplin Marschtanz, fast militärische Synchronität mit exakten Linien, Gleichschritt und – trotz Akrobatikeinlagen wie Spagat oder Rädchen und ungeachtet größter Anstrengung – ein bezauberndes Dauerlächeln.

Auf der anderen Seite fantasievolle Kreativität bei den Showtänzen, die mit pfiffigen Themen, schillernden Kostümen und manchmal höchst akrobatischen Einlagen Eindruck bei den Zuschauern hinterließen. Da mussten die Juroren Frank Gassner, Sabrina Bruder, Kerstin Braun, Manuela Steiner und Helmut Armbruster, alles ehemalige Tänzer oder heutige Trainer, schon genau hinschauen, um Punkte etwa für Choreografie, Synchronität oder Schrittfolgen richtig zu vergeben.

Doch zuerst einmal zeigte der Nachwuchs des Gastgebers, dass sich der Verein keine Sorgen um seine Zukunft machen muss, denn 23 Mädels bei der kleinen Prinzengarde und 19 junge Mädchen bei der mittleren Garde tanzten schon fast so routiniert wie die Großen über die Bühne. Kurz nach Mitternacht konnte die Tanzgarde der Narrenzunft Hurra de Ausre aus Großengstingen, die im Showtanz »Carneval in Rio« zeigte, schließlich über die höchste Punktzahl (456) aus beiden Disziplinen und damit den Titel des Gesamtsiegers jubeln.

Und weil die Trochtelfinger Narren möglichst vielen Teilnehmern ein Preisgeld mit nach Hause geben wollten, wurde diese Gruppe bei den Einzeldisziplinen nicht mehr berücksichtigt. Im Gardetanz holte sich die Rittergarde aus Sonnenbühl mit 229 Punkten den Sieg, die Garde aus Inneringen wurde mit 200 Punkten Zweite, die Mädels aus Wurmlingen kamen mit 187 Punkten auf den dritten Platz.

»Das hatten wir noch nie«, betonte Moderator Steffen Guhl bei den Showtänzen. Denn neben den Rauchkatzen aus Stetten unter Holstein, die wie die Nehberg-Goischter aus Ringingen mit ihrer Robin-Hood-Geschichte ohne Preis nach Hause gehen mussten, hatte auch die Sonnenbühler Rittergarde die Tradition des mexikanischen Feiertags Tag der Toten (Día de los Muertos) auf die Bühne gebracht und war damit Zweite geworden.

Die Mädels der Narrenzunft Steinhilben verzauberten als »Polarlichter« und holten sich den dritten Platz. Ganz oben im Showtanz stand aber die Garde aus Inneringen, die das königliche Schachspiel zum Besten gab. Und natürlich zeigte am Ende auch noch die Trochtelfinger Prinzengarde ihren Showtanz »Showtime – Die Magie der Illusionen«. (GEA)