ST. JOHANN. Alle zwei Jahre findet der Tag des offenen Backhauses statt. Er soll dieses örtliche Angebot in Erinnerung rufen und für ein geliebtes Stück Dorfkultur werben. Viele Familien in den St. Johanner Dörfern schätzen das selbst gebackene Brot. Und so werden die Backhäuser in den sechs Ortsteilen regelmäßig genutzt – noch. »Die Jungen fehlen zunehmend«, beobachten Frauen wie Christine Unruh aus Bleichstetten, die seit Jahrzehnten die dörfliche Institution Backhaus nutzt.
Die Backhaus-Teams in den sechs Dörfern organisieren den Tag gemeinsam, aber mit jeweils örtlicher Ausprägung, was Angebot und Rahmenprogramm angeht. Denn der Versuch, den Backhaus-Tag als zentralen Markt zu etablieren, sei wenig erfolgreich gewesen, blickt Bleichstettens Ortsvorsteher Siegfried Unruh zurück: Die hungrige Kundschaft drängte sich an den örtlichen Backhäusern und kaufte dort schon alles weg. Deshalb wird auch der nächste Tag des offenen Backhauses – der fünfte inzwischen – eine dezentrale Veranstaltung sein.
Von Dorf zu Dorf etwas unterschiedlich sind auch die dort praktizierten Back-Traditionen. Elsbeth Maschke kündigt für Lonsingen gleich ein Jubiläum an: 25 Jahre Backhaushock.
In allen Backhäusern können die Besucher am Aktionstag nicht nur einkaufen, sondern den Backteams auch über die Schulter schauen. Die Backhäuser präsentieren sich am Samstag, 25. Mai. Von 10 Uhr an werden überall Brot, Scherr- und Zwiebelkuchen angeboten. Dazu produzieren die Backhaus-Teams meist noch örtliche Spezialitäten. Bei gutem Wetter und je nach Örtlichkeit ist rund ums Backhaus ein kleiner Hock. Verkauft wird, solange der Vorrat reicht – erfahrungsgemäß ist spätestens gegen 13 Uhr Schluss. (GEA)