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Neue Ausstellung des Mariaberger Ateliers zeigt Arbeiten von 36 Künstlern

Werkschau der Mariaberger Ateliers ist bis 29. März 2024 geöffnet. Zu sehen sind Arbeiten von 36 Künstlern

Die Werke sind im ehemaligen Kloster-gebäude zu besichtigen.  FOTO: PR
Die Werke sind im ehemaligen Kloster-gebäude zu besichtigen. FOTO: PR
Die Werke sind im ehemaligen Kloster-gebäude zu besichtigen. FOTO: PR

GAMMERTINGEN-MARIABERG. »Ich glaube, es wandelt sich einfach alles«: Unter dem Titel »Wandelraum« wurde die neue Werkschau der künstlerischen Ateliers Mariabergs im ehemaligen Kloster eröffnet. Ein ganzer Schwarm aus lebensgroßen Papp-Vögeln sowie farbenfrohe Webstücke und zahlreiche Gemälde über das Seelenleben der Künstlerinnen und Künstler mit Behinderung präsentieren die Vielfalt und künstlerische Kraft der sogenannten »Outsider Art«.

»Wandel kann Unsicherheit auslösen, Wandel kann aber auch Chance sein. Wandel darf nicht zum Stillstand führen, denn Stillstand ist der Einstieg zum Abstieg oder auch Ausstieg aus einer guten Sache.« Vorstand Rüdiger Böhm betonte die Wichtigkeit der Mariaberger Ateliers als arbeitsbegleitende Maßnahme der Mariaberger Werkstätten und als Fördermöglichkeit künstlerischer Talente. Auch im Angesicht von Umzügen, zunächst durch Corona, dann durch Sanierungsarbeiten bedingt, sowie personellen Umstrukturierungen sollte die Kunst nicht zu kurz kommen.

In der krankheitsbedingten Abwesenheit der künstlerischen Leiterin Svenja Keller fing Ina-Maria Schindele den Schaffensdrang der Atelier-5-Künstler im Offenen Atelier auf. Böhm dankte ihr für ihr Engagement und hieß auch die neuen künstlerischen Leiterinnen Anika Hellstern und Barbara Knupfer willkommen. Die beiden Studentinnen sind seit November im Dienst und freuen sich auf die neue Aufgabe. »Egal, ob wir auf das Material, das Format oder die Themen der Werke blicken: Gemeinsam ergibt sich ein richtiger Schatz aus ganz verschiedenen und einzigartigen Kunstwerken«, so Knupfer.

Spiegel des Erlebten

Ein Kunstwerk lasse sich als Wandelraum für die eigene Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft betrachten und biete einen intimen Einblick in die Welt des Künstlers selbst, findet Anika Hellstern: »So fließen manchmal ganz unbewusst Erfahrungen und das Erlebte, das, womit wir uns gerade beschäftigen und was um uns herum passiert, aber auch die eigenen Wünsche und Träume in das Werk mit ein.« Dank Luca Kornmayer vom KunstKeller verfügt Mariaberg – wenn auch nur für den Moment – nun zum Beispiel über eine eigene Mona Lisa. Oder eher »Mona Lisas Freund« (2022), wie die Kohlezeichnung im Klosterflur heißt. Daneben finden sich Porträts von Leonardo Da Vinci, Knecht Ruprecht und Arnold Schwarzenegger – der Künstler setzt Ikonen der (Pop-)Kultur in Szene. Luca Kornmayer kann Realismus – möchte aber in seinen Bildern nicht nur eine Person abbilden, sondern sie kommentieren, ihren Charakter herausarbeiten. »Das Ziel ist, dass man die Person auf dem Porträt noch besser wiedererkennt als auf einem Foto«, so der 20-Jährige.

Die Ausstellung kann bis zum 29. März montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 15 Uhr im ehemaligen Kloster Mariaberg besichtigt werden. Beteiligt sind 36 Künstler aus dem Atelier 5 (Anika Hellstern und Barbara Knupfer), dem Offenen Atelier mit Leiterin Ina-Maria Schindele, dem KunstKeller des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums Mariaberg unter der Leitung von Anne Landenberger und von den Dienstagswebern, geleitet von Sybille Weber. (eg)