BITZ/SONNENBÜHL. Der Landkreis Sigmaringen bittet um erhöhte Rücksicht auf Fledermäuse. Die Karsthöhlen der Schwäbischen Alb sind in vielerlei Hinsicht echte Besonderheiten – sei es mit Blick auf die Geologie, die Flora oder die Fauna. Höhlen sind aber auch äußerst empfindliche Naturphänomene, die es zu schützen gilt. Die jüngsten Störungen in Höhlen bei Bitz im Zollernalbkreis nimmt die untere Naturschutzbehörde deshalb zum Anlass, darauf noch einmal hinzuweisen: Bis zum 31. März dürfen Höhlen mit Fledermausvorkommen auch im Landkreis Sigmaringen nicht betreten werden. In Sonnenbühl sind hingegen die Nebel- und Bärenhöhle bereits ab 1. März geöffnet – allerdings nur an den Wochenenden.
Mit ihrer Ästhetik bringen Höhlen den Betrachter zum Staunen. Aus Sicht des Denkmalschutzes sind sie zudem ein wissenschaftliches Archiv der Vergangenheit, für Flora und Fauna ein wichtiger Lebensraum. In Höhlen überwintern Fledermäuse, die dort ihre Ruhe brauchen. Werden die Tiere im Winterschlaf gestört, wachen sie auf und verbrennen dabei Fettreserven, die sie dringend bis zum Frühjahr brauchen. Werden diese Reserven aufgrund von Störungen aufgebraucht, können die Tiere an Erschöpfung sterben.
Die heimischen Fledermäuse stehen bereits fast allesamt auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Auch deshalb sollten die Bestände nicht noch weiter geschwächt werden. Als Schädlingsbekämpfer leisten Fledermäuse aber auch einen wertvollen Beitrag zum Ökosystem, wovon beispielsweise die Landwirtschaft profitiert. Fledermäuse sind streng geschützt. Wer ihre Winterruhe stört, ihre Lebensstätte zerstört oder mutwillig Tiere tötet, begeht eine Straftat.
HÖHLENBESICHTIGUNGEN IN SONNENBÜHL
Öffnung bereits im März, Hauptsaison beginnt im April
Nachdem die Fledermäuse in den Sonnenbühler Schauhöhlen fast alle ausgeschwärmt sind, werden die Sonnenbühler Tropfsteinwelten jetzt wieder für Besucher geöffnet. Das teilte die Gemeindeverwaltung mit. Zum Schutz der »Langschläfer« sind aber sowohl die Bären- als auch die Nebelhöhle im März nur an den Wochenenden von 11 bis 17 Uhr (letzter Einlass um 16.30 Uhr) geöffnet. Wer sich auf eigene Faust auf Entdeckungsreise in die Erdgeschichte aufmachen und in Eiszeitwelten eintauchen möchte, hat vielleicht Glück, den einen oder anderen der Winterschläfer zu entdecken. Ab April heißt es dann wieder täglich von 9 bis 17.30 Uhr (letzter Einlass um 17 Uhr) abtauchen, staunen und genießen. Denn nicht nur die Sonderführungen der Höhlenteams versprechen besondere Erlebnisse, auch das Jubiläumsprogramm anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Gemeinde Sonnenbühl lädt die Gäste zu besonderen Anlässen und zu besonderen Zeiten in die Sonnenbühler Tropfsteinwelten ein. Informationen gibt es auf der Homepage der Gemeinde oder telefonisch bei der Tourist-Info. (eg) www.sonnenbuehl- tourismus.de 07128 92518
Werden Höhlen von Fledermäusen genutzt, weisen meistens Schilder darauf hin. Höhlenbesichtigungen sollten in diesem Fall auf den Sommer verschoben werden. Weitere Informationen zum Thema gibt es bei der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Sigmaringen, Telefon 07571 102-2313, und beim Naturschutzzentrum Obere Donau, Telefon 07466 9280-0, E-Mail an info@nazoberedonau.de. (pm)