GOMADINGEN. Mountainbiking (MTB) erfreut sich großer Beliebtheit, auch im Landkreis Reutlingen. Dort sind in den Wäldern und entlang des Abltraufs vermehrt Radler auf teilweise nicht freigegebenen Strecken anzutreffen. Das führt zunehmend zu Konflikten zwischen Pedalrittern und Wanderern, Förstern, Landwirten, Jägern und dem Naturschutz. Eine Besucherlenkung durch attraktive und legale Strecken kann Konflikte entschärfen und Naturräume schützen, weshalb jetzt eine landkreisweite MTB-Konzeption geplant ist.
Mit im Boot ist Gomadingen. Das hat der Gemeinderat am Dienstagabend einstimmig beschlossen. Die beiden radsportbegeisterten Ratsmitglieder Harald Claß und Andreas Link sowie der ehemalige Gemeindepfleger Horst Reiner präsentierten bereits drei von ihnen ausgearbeitete Trails in und um ihren Ort. Sie sind zwischen 30 und 50 Kilometer lang und überwinden bis zu 760 Höhenmeter. Die Fahrtdauer beträgt zwischen 2,5 Stunden und knapp 4 Stunden.
Bei allen Touren sind touristische Highlights wie zum Beispiel das Haupt- und Landgestüt Marbach, die Bärenhöhle, Schloss Grafeneck und der Sternbergturm berücksichtigt. Auch führen die Wege bei örtlichen Gastronomen vorbei. Zudem bieten alle Trails »herrliche Aussichtspunkte«, um die Landschaft in vollen Zügen zu genießen, referierte Gemeinderat Claß. Und: Bei allen Touren kann man überall einsteigen, da es sich um Rundtouren handelt.
»Ich sehe mit diesen Trails eine große Chance, den Mountainbike-Boom mitzumachen«, sagte Bürgermeister Klemens Betz, der darin nicht nur eine Chance für Einheimische, sondern auch für den Tourismus sieht. Deshalb sei auch die Bevölkerung dazu aufgefordert, eigene Tourenvorschläge einzureichen.
Die Planungskosten für die Erstellung der kreisweiten MTB-Konzeption übernehmen die Tourismusgemeinschaft Mythos Schwäbische Alb und das Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Anfallende Prüfungskosten für die ausgearbeiteten Trails übernehmen die jeweiligen Kommunen. (lejo)

