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Münsinger Künstler Edgar Braig zeigt seine Insekten im Kultspace

Im Münsinger Kultspace dreht sich alles um Insekten, verbunden mit einer Benefiz-Aktion für Kultur in der Stadt

Foto: Marion Schrade
Foto: Marion Schrade

MÜNSINGEN. Michelangelos David oder die Venus von Milo: Das sind Körper und Skulpturen für die Ewigkeit. Weniger klassisch, dafür maximal persönlich sind die Kunstobjekte und ihre Vorbilder, die der Münsinger Künstler Edgar Braig derzeit im Kultspace schafft und zeigt: Rund 80 Ameisen und 250 Larven, geformt und gegossen aus Ton, formieren sich zu einem großen, begehbaren Bild, das den Raum inzwischen fast vollständig füllt. Drei große Dioramen stehen im Zentrum. »Sterbt doch selber aus!«, dieser Schriftzug ziert eines der Schaubilder, in dem die Ameisen gegen ihre Ausrottung demonstrieren. In einem anderen machen sie sich emsig im »Unterholz der schönen Künste« zu schaffen.

Skulptur von Helmut Braig.
Skulptur von Helmut Braig. Foto: Marion Schrade
Skulptur von Helmut Braig.
Foto: Marion Schrade

Natur und Kultur: In diesem Spannungsfeld sind die Ameisen unterwegs, die zugleich auch eine biografische Brücke bauen. Denn dass sich Edgar Braig in seiner offenen Werkstatt auf Zeit ausgerechnet mit den Insekten beschäftigt, hat einen Grund, der denselben Familiennamen trägt.

Foto: Marion Schrade
Foto: Marion Schrade

Helmut Braig, einer seiner Vorfahren, wirkte ebenfalls als Künstler, er hat gemalt, geformt und gezeichnet – und mit dem »Ameisenkrieg« 1959 den ersten Puppentrickfilm realisiert. Dieser Film ist im Kultspace genauso zu sehen wie ein kurzer Dokumentarfilm über Helmut Braig selbst, der im Brotberuf Stofftier-Designer bei Steiff in Giengen war.

Die Uhr tickt: Edgar Braigs Ameisen demonstrieren gegen ihre Ausrottung. Mit der Natur-Kultur-Aktie (rechts) unterstützt Braig d
Die Uhr tickt: Edgar Braigs Ameisen demonstrieren gegen ihre Ausrottung. Mit der Natur-Kultur-Aktie (rechts) unterstützt Braig die Stadt Münsingen. FOTOS: SCHRADE
Die Uhr tickt: Edgar Braigs Ameisen demonstrieren gegen ihre Ausrottung. Mit der Natur-Kultur-Aktie (rechts) unterstützt Braig die Stadt Münsingen. FOTOS: SCHRADE

Psychedelische Gestalten

Platz gefunden haben auch ausgewählte Werke aus Helmut Braigs Nachlass: Fantastische Figuren, psychedelischen Welten entsprungen, finden sich nicht nur auf Gemälden, sondern auch in Form von Skulpturen wieder. Eine völlig andere Sprache sprechen Helmut Braigs filigrane Zeichnungen in Schwarz-Weiß, darunter auch Story-Boards und Skizzen für teils nie realisierte Filme. (GEA)

 

ÖFFNUNGSZEITEN

Edgar Braig und seine Ameisen sind noch bis Sonntag, 17. Dezember, im Kultspace, Uracher Straße 5 in Münsingen, anzutreffen – mittwochs bis freitags immer von 9 bis 13 und 15 bis 18 Uhr, samstags von 9 bis 13 und sonntags von 14 bis 18 Uhr. Begleitend zur Ausstellung im Kultspace hat sich der Künstler eine Benefizaktion überlegt: Er verkauft eine limitierte Hand-Druck-Grafik als »Natur-Kultur-Aktie«. Der Verkaufserlös fließt zu hundert Prozent in kulturelle Projekte der Stadt Münsingen. (ma)