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Aktuell Unterhaltung

Komödie mit Hintersinn

Die Theatergruppe der TSG Upfingen trifft voll den Geschmack des Publikums. Noch zwei Vorstellungen

Ganz nah dran an der Bühne ist das Publikum im TSG Sporthaus. Hier sind Gunter Rosenberger (links) und Manfred Gekeler gerade in
Ganz nah dran an der Bühne ist das Publikum im TSG Sporthaus. Hier sind Gunter Rosenberger (links) und Manfred Gekeler gerade in Aktion. FOTO: OECHSNER
Ganz nah dran an der Bühne ist das Publikum im TSG Sporthaus. Hier sind Gunter Rosenberger (links) und Manfred Gekeler gerade in Aktion. FOTO: OECHSNER

ST. JOHANN-UPFINGEN. Man nehme eine kleine Prise »Dinner for one«, gebe eine Mini-Menge »Brandner Kaspar« dazu, mische das alles mit jeder Menge »Mäulesmühle«-Witz und schon ist das Rezept für einen perfekten Unterhaltungsabend fertig: Die Theatergruppe der TSG Upfingen jedenfalls hat mit ihrem neusten Stück den Geschmack des Publikums voll getroffen, zwei Vorstellungen waren am Wochenende komplett ausverkauft. Wer jetzt auch Appetit darauf bekommen hat, ist noch nicht zu spät dran: »Rutsch mir doch dr Buckel nuff!« wird noch zwei Mal gespielt.

Der Stoff, aus dem die Komödien sind, gleicht sich: Man mag sich und dann wieder doch nicht, geht gemeinsam durch Irrungen und Wirrungen, es wird geknuddelt und gestritten. Und doch ist jedes Stück auf seine Art ganz anders, gibt’s unerwartete Wendungen in einer neuen Szenerie, sorgen noch nie gehörte Witze oder alte ganz neu aufgepeppt für Lacher.

Tolle spielerische Leistung

Fürs neue Stück hat sich die engagierte Theatergruppe um Regisseurin Hilde Sigler in eine Brauerei aufgemacht, die von Karl Windhammer (Manfred Gekeler) mit wenig Enthusiasmus geführt wird. Ohne seine Sekretärin (Stefanie Blankenhorn) würde nicht viel laufen. Dennoch möchte er in den internationalen Handel einsteigen, riskiert den Verlust von Ehefrau (Jutta Schiller) und Sohn (Gunter Rosenberger), der Liebe seiner Mutter (Herta Besch) und verprellt sogar seinen besten Freund Oskar.

Doch der hat eine Idee, wie der größenwahnsinnige Bierbrauer mit einer großen Liebe zum Angeln wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden kann. Selbst der Umweg über den Himmel wird von der Familie und Oskar in Anspruch genommen, um Familie und das Erbe zu retten.

In einer insgesamt grandiosen Ensembleleistung – jeder Laienschauspieler interpretiert seine Rolle perfekt mit viel Witz und Esprit – ragt mit Cornelius Votteler ein Akteur heraus: Der spielt eigentlich den Oskar, schlüpft aber im Stück in verschiedene Rollen. So glänzt er unter anderem als Butler in der schwäbischen Kurz-Version des Silvester-Klassikers »Dinner for one«, mischt als Teufel die Akteure auf und sorgt für einen viel bejubelten Überraschungs-Moment als Geschäftsfrau von Welt. Dem Ensemble ist anzumerken, dass alle mit großer Leidenschaft agieren und es sich um ein seit Jahren eingespieltes Team handelt. In das integriert sich Neuling Markus Gaßner als Koch Matata problemlos und setzt, wie seine Schauspiel-Kollegen auch, in seiner Rolle ganz besondere Akzente.

Das »schwäbische Unternehmerdrama« stammt aus der Feder von Albin Braig und Klaus Birk, beides Profis in Sachen Unterhaltung: Ein Wortwitz folgt auf den nächsten, eine Klamauk-Szene auf die nächste. Die Laien-Akteure von der Alb dürfen dabei (meistens) so »schwätza«, wie sie’s gewohnt sind, und können sich dadurch auch tatsächlich auf ihre Rolle konzentrieren, müssen sich sprachlich nicht verkünsteln. Der Lohn der monatelangen Probe-Mühen: lang anhaltender Applaus und Bravo-Rufe des begeisterten Publikums. Als Zugabe gab’s dann ein Lied, in dem auch den Helfern im Hintergrund gedankt wurde. Denn ohne Walter Besch (Bühnenbild), Kulissenschiebern (Burkhardt Glaß und Klaus Sigler) sowie Wolfgang Schiller als Mann für alle Fälle, geht gar nichts – auch sie tragen zum Erfolg bei. (GEA)

 

WEITERE VORFÜHRUNGEN

Das Stück »Rutsch mir doch dr Buckel nuff!« wird am Freitag, 16., um 18 Uhr und am Samstag, 17. November, um 19.30 Uhr im TSG-Sportheim gespielt. Einlass ist jeweils 90 Minuten vorher, der Eintritt ist frei, Spenden sind für einen guten Zweck erbeten. (oech)