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Aktuell Kirchenmusik

Gehobene Gesangkultur in der Upfinger Marienkirche

Der Ludwig-Uhland-Chor gestaltete unter der Leitung von Jürgen Knöpfler in der Upfinger Marienkirche eine geistliche Serenade

Der Ludwig-Uhland-Chor begeisterte am Sonntagabend mit einer geistlichen Serenade in Upfingen.foto: bloching
Der Ludwig-Uhland-Chor begeisterte am Sonntagabend mit einer geistlichen Serenade in Upfingen. Foto: Maria Bloching
Der Ludwig-Uhland-Chor begeisterte am Sonntagabend mit einer geistlichen Serenade in Upfingen.
Foto: Maria Bloching

ST. JOHANN-UPFINGEN. Feinster Chorgesang war am Sonntagabend in der evangelischen Marienkirche in Upfingen zu hören. Der Ludwig-Uhland-Chor gestaltete unter der Leitung von Jürgen Knöpfler eine geistliche Serenade.

Im Chor des Chorverbands Ludwig Uhland treffen sich alle drei Wochen Sängerinnen und Sänger aus angeschlossenen Chören, um für Konzerte und Auftritte zu proben. Nun traten 27 von ihnen zu einer geistlichen Serenade in Upfingen auf und zogen ihr Publikum eine Stunde lang mit ausgewählten Werken in ihren Bann. Bereits der Einstieg war mit »Komm, heil’ger Geist« und »Herr, unser Herrscher« von Moritz Hauptmann etwas Besonderes: Der Chor bestach durch sein voluminöses Klangbild, in dem die Stimmen der Frauen und Männer ausgeglichen Harmonie schufen.

Glasklarer, heller Gesang ging an diesem Abend Hand in Hand mit einem tief tönenden Fundament, gefühlvoll wurden Lautstärke und Dynamik dem jeweils vorgetragenen Stück angepasst. Jürgen Knöpfler verstand es, die Akteure untereinander mit gleicher Wertschätzung zu präsentieren und holte das Beste aus seinem Ensemble heraus. Das abwechslungsreich zusammengestellte Programm mit »In die angustiae« sowie »Lauda Sion« von Carl Gottlieb Reissiger, »Alleluja Fanfare« von Sally Albrecht oder auch »Ave Maria« von Gioachino Rossini und »Benedictus« von Wilhelm Heinrichs bot unterschiedliche Klangfarben und Stile der Kirchenmusik sowie eine brillante technische Ausführung.

Die Sängerinnen und Sänger brachten eine facettenreiche Auswahl sakraler A-cappella-Chormusik zu Gehör und faszinierten vom ersten bis zum letzten Ton durch einen außergewöhnlich harmonischen Chorklang und eine subtile Interpretation. Mit hoher Textverständlichkeit und sanft getragen brachten sie das »Kleine Liebeslied« von Wilhelm Heinrichs zu Gehör und intonierten das klangvolle Chorstück »Dormi, Jesu« von Jens Klimek auf bewegende Weise.

Menschen wie Teebeutel

Frömmigkeit – tief in der Musik verankert – durchdrang diesen eindringlichen Auftritt, der aufgrund seiner gehobenen Gesangkultur beeindruckte. Dazu gehörten auch die beiden Orgelstücke »Grand Choer« von Théodore Dubois und »Festival Toccata« von Perey E. Fletcher, die Jürgen Knöpfler virtuos, mit gebrochenen Dreiklängen und romantischer Melancholie vortrug.

Pfarrerin Katja Pfitzer steuerte geistliche Gedanken bei und verglich Menschen mit einem Teebeutel. »Wir hängen uns rein und hoffen, dass unser Engagement abfärbt. Doch es dauert seine Zeit, bis es wirkt und sein Aroma entfalten kann.« Irgendwann seien jedoch Teebeutel und Menschen erschöpft und müssten sich ausruhen. Dann seien neue Geschmacksnoten und Ideen gefragt. Der Erlös dieser geistlichen Serenade kam zur Hälfte dem Erhalt der Hagemann-Orgel in der Marienkirche zugute. (GEA)