GAMMERTINGEN. Dass ein Städtchen auf der Schwäbischen Alb im schriftlichen Englisch-Abitur auftaucht, ist vielleicht noch nie da gewesen. Und für die Gammertinger Gymnasiasten war es erst recht ein besonderes Schmankerl, im Leseverständnistext über den Namen ihres Schulstandorts zu stolpern. »The Resettlements Experiences of Hmong Refugees in Texas and Germany« lautet der sperrige Titel einer Untersuchung, in dem US-amerikanische Forscher die Integration von Mitgliedern der laotischen Volksgruppe in Dallas-Fort Worth und in Gammertingen verglichen. Die schwäbischen Abiturienten mussten einen Auszug lesen, verstehen und wiedergeben.
Dass der Bekanntheitsgrad Gammertingens dadurch wesentlich gesteigert wurde, bezweifeln die Prüflinge im GEA-Gespräch, auch wenn einer über soziale Medien die Rückmeldung »Gammertingen is famous now« bekommen hat. Am Gymnasium selbst gibt es zur Zeit keine Hmong. Der Verständnistest war eine Hinführung zum Sternchenthema »Gran Torino«, erklärt Englischlehrerin Sandy Kuster. In dem Film reibt sich Clint Eastwood als eigenbrötlerischer Ruheständler an seinen neuen Nachbarn: einer Hmong-Familie. (GEA)