MÜNSINGEN. Der elfjährige Lukas aus Münsingen hat Blutkrebs. Eine Stammzellenspende ist wahrscheinlich seine einzige Überlebenschance. Weil die weltweite Suche nach einem »genetischen Zwilling« bislang erfolglos geblieben ist, suchen die Hungerberghexen aus Münsingen zusammen mit der Deutschen Knochenmark-Spenderdatei (DKMS) nach einem Stammzellenspender für Lukas, der in ihrer Hexenkapelle Posaune spielt. Am Sonntag, 22. Juli, können sich 17- bis 55-jährige gesunde Frauen und Männer in der Alenberghalle in Münsingen als potenzieller Stammzellenspender bei der DKMS registrieren lassen.
Registrierung geht ganz schnell
»Lukas ist ein Kämpfer«, schreibt die DKMS in ihrem Hilferuf. Einer, der den Blutkrebs schon mal besiegt hat. Jetzt soll es Lukas ein zweites Mal gelingen, die Krankheit zu besiegen. Im Mai 2015 wurde ein Burkitt-Lymphom diagnostiziert, das im Laufe des Jahres mit Chemotherapie zunächst erfolgreich behandelt werden konnte. Vor etwa einem Monat wurde bei einer Routinekontrolle ein Rezidiv der Erkrankung festgestellt. Jetzt kann der Gymnasiast der fünften Klasse weder Fußball noch Posaune spielen, seine beiden liebsten Hobbys.
Lukas kann wahrscheinlich nur überleben, wenn es – irgendwo auf der Welt – einen Menschen mit nahezu den gleichen Gewebemerkmalen gibt, der zur Stammzellenspende bereit ist, berichtet die DKMS weiter. »Deshalb ist es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen als potenzielle Stammzellenspender registrieren lassen. Denn nur dann können sie als Lebensretter gefunden werden«, appelliert Lukas Vater Igino an die Menschen in der Region, sich am Sonntag, 22. Juli, von 13 bis 18 Uhr in der Alenberghalle in der Knochenmark-Spenderdatei registrieren zu lassen. Die Registrierung geht einfach und schnell: Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung wird beim Spender ein Wangenschleimhautabstrich mittels Wattestäbchen durchgeführt, damit seine Gewebemerkmale im Labor bestimmt werden können. Einmal aufgenommene Daten stehen auch weiterhin weltweit für Patienten zur Verfügung. Da die DKMS als gemeinnützige Gesellschaft im Kampf gegen Blutkrebs auf Spendengelder angewiesen ist, wird um finanzielle Unterstützung gebeten, zumal die Registrierung jedes neuen Spenders 35 Euro kostet.
Die Schirmherrschaft haben Bürgermeister Mike Münzing und Ex-Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug übernommen. »In Münsingen gibt es seit über 20 Jahren den Verein ›Bürger für Bürger‹. Dieser wurde gegründet, um Menschen in besonderen Lebenslagen zu unterstützen und hier ist der Name Programm.« Münzing hofft, dass sich möglichst viele Menschen als potenzielle Stammzellenspender registrieren lassen.
Norbert Haug ergänzt: »Wir können das wichtigste Rennen in Lukas Leben nur gemeinsam gewinnen.« Mehr Information über die Deutsche Knochenmark- Spenderdatei gibt es im Internet. (fm)