MÜNSINGEN. Einst war der Christkindlesmarkt in Münsingen am letzten Samstag vor Weihnachten ein beliebter Anlaufpunkt für Menschen aus der Stadt und der Umgebung. Manche hatten sich das ganze Jahr über nicht gesehen – hier traf man sich, tauschte sich aus und trank miteinander einen Glühwein oder aß zusammen eine rote Wurst. Dieser quirlige Krämermarkt, dessen Stände in der ganzen Innenstadt verteilt waren und bei dem es Kleidung, Schmuck, Haushaltswaren, Tücher, Süßigkeiten, Kurzwaren, Socken und Taschen zu kaufen gab, lockte Besucher jeden Alters, oft herrschte dichtes Gedränge.
Am Samstag jedoch ist von diesem emsigen Treiben kaum mehr etwas zu spüren. Vor allem ältere Menschen hat man am Samstag hier getroffen. Dabei gehört der Christkindlesmarkt, der längst auf dem Matthias-Erzberger-Platz angekommen ist und eigentlich eine ganz nette Atmosphäre verbreitet, traditionell zur Adventszeit und zum Veranstaltungskalender der Stadt. Doch der Markt spiegelt den gesellschaftlichen Trend des veränderten Einkaufs- und Freizeitverhaltens wider: In Zeiten von Onlinehandel und Einkaufszentren verlieren traditionelle Krämermärkte an Attraktivität. Dabei könnte der Christkindlesmarkt in Münsingen doch weiter jedes Jahr ein lebendiger Treffpunkt für alle Generationen sein. (GEA)

