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Eigener Strom für Gammertinger Schulen

CO2-neutral und rentabel: Fotovoltaikanlagen. Auch auf den Gammertinger Schulen sollen jetzt welche installiert werden, wie der
CO2-neutral und rentabel: Fotovoltaikanlagen. Foto: dpa
CO2-neutral und rentabel: Fotovoltaikanlagen.
Foto: dpa

GAMMERTINGEN. Manfred Schaller hält nicht viel davon, »die Dächer bis zum Anschlag vollzustopfen«. Der Geschäftsführer der Gammertinger Energie- und Wasserversorgung (GEW) zieht Maßanzüge vor, wenn es darum geht, Fotovoltaikanlagen zu installieren.

Gammertingen hält nach Möglichkeiten Ausschau, den Anteil selbst erzeugter CO2-neutraler Energie zu erhöhen. Die Sanierung des Gymnasiums und des Gebäudes fünf der Laucherttalschule bietet da einen Anknüpfungspunkt. Schaller und Rainer Rukwid von der Rukwid Elektrotechnik haben dem Gammertinger Gemeinderat nun ein Konzept vorgestellt – maßgeschneidert.

Die Kapazitäten der vorgestellten Anlagen richten sich nicht nach der maximal möglichen Stromerzeugung auf den geeigneten Dachflächen. Vielmehr richten sie sich nach dem Bedarf der Schulen – Eigennutzung, nicht Stromverkauf stehen im Mittelpunkt der Planung. »Sie bezahlen 25 Cent pro Kilowattstunde – da spielt die Musik«, erklärte Schaller. Die Einspeisevergütung liegt dagegen laut der Rukwid-Kalkulation bei 0,85 Cent.

Strom für die Schule

30/30/30 – das sind die Eckdaten für die Anlage auf dem Gebäude fünf: Auf 30 000 Kilowattstunden beläuft sich der Eigenverbrauch der Realschule, 30 000 Kilowattstunden erzeugt die Anlage, knapp 30 000 Euro würde sie kosten. Gut für den Betrieb: Schulen werden fast ausschließlich tagsüber genutzt, wenn die Sonne scheint. Was die Anlage an den Wochenenden, an Sonn- und Feiertagen und in den Ferien produziert, wird eingespeist.

Rukwid rechnet damit, dass knapp 16 000 Kilowattstunden direkt genutzt werden können, 14 000 Kilowattstunden sollen eingespeist werden. Das ergibt eine Stromkostenersparnis von 3 600 Euro im ersten ganzen Jahr, bei steigenden Strompreisen dann mehr, plus einem Verkaufserlös von etwa 880 Euro jährlich. Die Anlage wäre damit bereits Ende des siebten Jahres bezahlt. »Eine rentierliche Investition«, meint Gammertingens Kämmerer Siegfried Hagg.

Die Platten würden ähnlich einem Zeltdach aufgestellt – in Ost-West-Ausrichtung: Morgens stünde so früh Strom zur Verfügung, Mittagspitzen würden vermieden.

Ähnlich sieht es beim GymGam aus, nur wäre die Anlage dort drei Hausnummern größer. 175 000 Kilowattstunden Eigenverbrauch, 85 000 Kilowattstunden Generatorenergie, knapp 100 000 Euro Kosten. Auch diese Investition wäre Ende des siebten Jahres bezahlt.

Die CO2-Einsparungen betrügen 14 Tonnen an der Laucherttalschule, 40 Tonnen am Gymnasium – pro Jahr. Gammertingens Gemeinderat hat die Stadtverwaltung beauftragt, die Installation der beiden Anlagen vorzubereiten und umzusetzen. Die Ausführung wird die zu 100 Prozent stadteigene Gammertinger Energie- und Wasserversorgung (GEW) übernehmen. (wu)