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Aktuell Protest

Dieselpreise: Busse in Kreisen Reutlingen und Tübingen fahren zeitweise nicht

Spritpreise
Die Spritpreise für Diesel und Benzin sind an einer Tankstelle angezeigt. Foto: Michael Kappeler
Die Spritpreise für Diesel und Benzin sind an einer Tankstelle angezeigt.
Foto: Michael Kappeler

KREIS REUTLINGEN/TÜBINGEN. Landesweit werden am Mittwoch, 11. Mai, viele Busse zwischen 10 und 12 Uhr stehen bleiben. Darauf weist der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) in einer Pressemeldung hin. Im Landkreis Reutlingen betrifft das die Linie 7643 zwischen Würtingen und Münsingen sowie die Linie 265 zwischen Münsingen und Dürrenstetten. Die Busse der RSV sind vom Streik nicht betroffen, teilt Prokurist Bernd Kugel auf GEA-Anfrage mit. Im Landkreis Tübingen fahren die Busse der Linie 18 (Rottenburg - Hagelloch) und die der Linie 7632 (Rottenburg - Pfäffingen) nicht.

Grund für den Stillstand sind die Dieselpreise. Trotz Ankündigung eines Stützungspaktes sei bislang kein Geld für die Mehrkosten geflossen, welche die Verkehrsunternehmen seit Monaten aus eigener Tasche zahlen, heißt es in der Pressemeldung. Das Land verweise auf den Bund, der Bundesverkehrsminister mauere. Eine zentrale Rolle kommt aus Sicht des WBO den Aufgabenträgern zu: »Einige Landkreise haben die Not der Busunternehmen erkannt und konkrete Hilfe zugesagt oder gar schon Gelder ausbezahlt. Diese machen ihre Hausaufgaben einfach besser als andere«, wird WBO-Geschäftsführer Dr. Witgar Weber zitiert. 

Hilfeschreie aus den Reihen der Busunternehmen

Hintergrund ist, dass manche Aufgabenträger ganz sicher gehen wollen, dass sie die von ihnen »vorgestreckten« Gelder wieder eins zu eins vom Land zurückbekommen bzw. möglichst wenig dazu beisteuern müssen. Für den WBO ist das Ende der Fahnenstange erreicht: »Unsere Mitglieder fahren weiterhin ihre Leistungen in vollem Umfang, im Vertrauen auf in Aussicht gestellte Hilfe«, betont Weber. »Der ÖPNV-Stützungspakt war ursprünglich für spätestens Ostern angekündigt.«

Weber erreichen nach eigenen Angaben vermehrt Hilfeschreie aus den Reihen der Busunternehmen. Von Genehmigungsinhabern aber auch von Subunternehmen, die mit am stärksten unter der aktuellen Situation leiden. Mehr als 300 private Verkehrsunternehmen sind im WBO organisiert. Einige haben aufgrund der aktuellen Situation die Segel gestrichen – wobei die Coronapandemie den Boden bereitet hatte. »Ich mag mir nicht vorstellen, wie die Daseinsvorsorge im ÖPNV gesichert werden soll, wenn mehr und mehr Unternehmen aufgeben«, so der WBO-Geschäftsführer. Einen Vorgeschmack werde es am Mittwoch geben. (pm/GEA)