MÜNSINGEN. Horst Medrow, der letzte Bezirksvorsteher des Gutsbezirks Münsingen, ist tot. Er starb, wie jetzt bekannt wurde, Ende vergangenen Monats im Alter von 78 Jahren.
Der Gutsbezirk war während des Zweiten Weltkrieges im Oktober 1942 ins Leben gerufen worden. Breithülen mit dem Remontedepot sowie dem deutschen und dem französischen Munitionsdepot, der 6.700 Hektar große Truppenübungsplatz, das Alte Lager, die Königstraße in Auingen und die angrenzende Soldatenwohnsiedlung »Am Kapf« gehörten bis zur Rekommunalisierung am 1. Januar 2011 zu seinem Zuständigkeitsbereich. Zu Militärzeiten lebten dort zeitweise bis zu 300 Menschen.
Medrow war von 1982 bis Ende 2010 Oberhaupt des gemeindefreien Gebietes. Er war kein Bürgermeister, sondern ein vom Bundesfinanzministerium bestellter Verwalter. »Der Unterbau für den Gutsbezirk fehlt, das Militär ist vor fünf Jahren abgezogen«, sagte er, als er im Dezember 2010 das Gutsbezirk-Schild abmontierte. Für ihn ging die Rekommunalisierung »voll und ganz in Ordnung«. (lejo)