GAMMERTINGEN/SIGMARINGEN. Der Kreistag des Landkreises Sigmaringen hat im Dezember den Haushalt für das kommende Jahr verabschiedet. Bei den Investitionen ist das nächste Rekordjahr geplant: 21,3 Millionen Euro nimmt der Kreis in die Hand. Investiert wird vor allem in Bildung, Infrastruktur, Digitalisierung und Klimaschutz.
Allein 11 Millionen Euro sind als erste Rate für den Bau der neuen beruflichen Schule in Sigmaringen vorgesehen. Weitere 3,4 Millionen gehen ebenfalls in den Bildungsbereich, um die Schulgebäude zu renovieren und vor allem, um im Unterricht mit der technologischen Entwicklung Schritt zu halten. Dazu gehören nicht nur Investitionen in gewerbliche Maschinen, sondern auch eine viertel Million für die Digitalisierung.
Kreisumlage sinkt
Beim Straßenbau fließen in die Erhaltung und den Ausbau der Kreisstraßen 1,2 Millionen Euro; die Planungen für die neue B 311 gehen weiter und sind mit 1,9 Millionen unterlegt. Neue Großgeräte und Fahrzeuge für den Straßenbetriebsdienst schlagen mit 400 000 Euro zu Buche.
Um 6,7 Prozent oder 12,5 Millionen Euro steigt das Volumen im Ergebnishaushalt gegenüber dem Vorjahr an. Die Aufwendungen in Höhe von 184,5 Millionen Euro beinhalten insbesondere Mittel für die Digitalisierung der Verwaltung, für die Volkszählung und die mobilen Impfteams und Impfstützpunkte im Landkreis. Verbesserte Angebote im ÖPNV, Mittel für die Stärkung der Biodiversität und eine zusätzliche Asylunterkunft sind weitere Punkte, die sich 2022 im Kreishaushalt finden lassen.
Mit seinem Antrag, die Kreisumlage um einen weiteren halben Prozentpunkt zu senken, ging der Kreistag auf Antrag der CDU-Fraktion über den Vorschlag der Verwaltung hinaus, die eine Senkung von 30 auf 29 Prozent eingebracht hatte. Damit liegt der Hebesatz nun bei 28,5 Prozent – so niedrig wie seit 1997 nicht mehr.
Schulden unterdurchschnittlich
Der Landkreis verfügt über ein finanzielles Polster, das nach den Plänen von Kreiskämmerer Peter Hotz jedoch spätestens 2024 aufgebraucht sein wird. Denn bei insgesamt rund 114 Millionen Euro, die der Landkreis bis 2025 investieren will, und nach Abzug der Zuschüsse, die erwartet werden, sind noch rund 100 Millionen Euro zu finanzieren. Ein guter Teil davon muss aus den Ergebnissen der kommenden Jahre erwirtschaftet werden, für den Rest muss Ende 2024 ein Kredit aufgenommen werden.
Bei einem unterdurchschnittlichen Schuldenstand von 11 Euro je Einwohner zum Jahresende 2022 und dem aktuellen Zinsumfeld ist die Ausgangslage ordentlich. Die Abfallgebühren bleiben weitgehend stabil und liegen weiterhin deutlich unter dem Landesschnitt. (eg)