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Anmeldeverkehr soll helfen das ÖPNV-Problem auf der Alb zu lösen

Foto: dpa
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KREIS REUTLINGEN. Kurz vor einem »Quantensprung« in Sachen ÖPNV auf der Alb stehe man, sagte Hans-Jürgen Stede, Nachhaltigkeitsdezernent des Landkreises, bei der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses für technische Fragen und Umweltschutz. Mit der Vergabe des »Anmeldeverkehrs südlicher Landkreis« hat der Ausschuss dafür eine weitere Voraussetzung geschaffen. Der Anmeldeverkehr schlägt im laufenden Jahr mit 91 000 Euro zu Buche, bis 2022 dann mit 311 000 Euro jährlich.

Zum Hintergrund: Mitte September soll nicht nur das neue Buskonzept »südlicher Landkreis« deutliche Verbesserungen für die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs bringen. An schulfreien Tagen und an den Wochenenden wird überdies ein zusätzlicher Anmeldeverkehr eingerichtet. Dieser bindet Orte, die nicht von Bussen angefahren werden, bei konkretem Bedarf der Einwohner an die Buslinien oder an zentrale Orte an. Der vorhandene Anmeldeverkehr am Abend wird ausgebaut. Weitere Vorteile: Naldo-Fahrkarten gelten, und es gibt nur noch eine einzige Rufnummer für die Anforderung der Autos. Den Zuschlag für den Anmeldeverkehr erhielt die Bietergemeinschaft aus DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee (RAB) und Süddeutsche Verkehrslinien (SVL).

Kreis trägt Kosten komplett

Eine gute Nachricht für die Anliegergemeinden: Der Landkreis übernimmt die Kosten des Anmeldeverkehrs in vollem Umfang – jedenfalls zu den im Nahverkehrsplan festgelegten Standards. Falls weitergehende Angebote gewünscht sind, müssen sich die Gemeinden finanziell beteiligen. Die Verwaltung will die Finanzierung der bestehenden Anmeldeverkehre entsprechend anpassen.

Gut sieht es auch aus beim Bus-Teilraumkonzept. Gegen dessen Vergabe hatten nicht berücksichtigte Bieter Beschwerde eingelegt. Die ist allerdings von der Vergabekammer zurückgewiesen worden. Falls es dagegen nicht noch weiteren Widerspruch gibt, kann alles wie geplant am 14. September starten.

Kreisrat Elmar Rebmann (SPD) wollte wissen, ob die Bietergemeinschaft RAB/SVL den Anmeldeverkehr selbst bedient oder Subunternehmer einsetzt. Hans-Jürgen Stede erwiderte, dass seines Wissens keine Subunternehmer im Boot sind. Möglich wäre dies allerdings – auch zu einem späteren Zeitpunkt. Dies erklärte Kreispressesprecherin Christine Schuster zu Gerüchten, die Bietergemeinschaft suche bereits nach Subunternehmern.

Helmut Mader (SPD) freut sich auf die »deutliche Verbesserung der Mobilität auf der Alb«. Er wünscht sich eine großflächige Werbung für die neuen Angebote, die Kreisverwaltung plant bereits eine entsprechende Offensive. (sä)