ST. JOHANN. In der letzten Gemeinderatssitzung hatte Bürgermeister Florian Bauer für St. Johann noch von ganz unspektakulären Infektionszahlen berichtet. Jetzt sind sie deutlich in die Höhe gegangen: Zehn neue Corona-Fälle kamen innerhalb einer guten Woche in der Gemeinde dazu. Das erhöht die Gesamtzahl der Fälle seit Beginn der Pandemie in St. Johann auf 32. Zwei positiv Getestete gibt es auch in der Grund- und Werkrealschule, wie Bauer berichtete: Die Klassen fünf und neun sind bis zu den Herbstferien in Quarantäne.
Eine Konfirmation in St. Johann war der Anlass, der zu den Neuinfektionen geführt hat. Wie Christine Schuster, die Pressesprecherin des Landratsamts Reutlingen, auf Nachfrage mitteilte, stehen bislang 13 neue Corona-Fälle im Zusammenhang mit der Feier. Das habe zu Schließungen in drei Einrichtungen geführt. Neben der St. Johanner Werkrealschule seien auch die Laura-Schradin-Schule in Bad Urach und der Kindergarten in Kleinengstingen betroffen, informierte Schuster.
Bauer appellierte in der Gemeinderatssitzung deshalb an die Einwohner, in Sachen Feiern sehr vorsichtig und zurückhaltend zu sein. Wie in anderen Gemeinden des Landkreises gilt auch in St. Johann von Freitag an eine Allgemeinverfügung, die die Personenzahl bei privaten Feiern auf 25 in privaten und 50 in angemieteten öffentlichen Räumen begrenzt. Über die Ortsvorsteher will der Bürgermeister ermitteln, ob diese Regel womöglich Familienfeiern betrifft, die am kommenden Wochenende in den St. Johanner Dorfgemeinschaftshäusern bereits geplant sind. »Die Lage in der Schule wird nicht einfacher«, fasste der Bürgermeister zusammen und verwies auf die Schwierigkeit, mit Lehrkräften in Quarantäne das normale Unterrichtsangebot abzudecken.
Auch die in diesem Jahr in St. Johann noch geplanten Veranstaltungen werden von der Corona-Pandemie überschattet. Der Kunsthandwerkermarkt im Rathaus zum St. Johanner Advent wird nicht stattfinden, ob einige Stände vor dem Rathaus möglich sind, prüft die Gemeinde noch, wie Bauer in der Sitzung sagte. Christbaumversteigerungen soll es nach derzeitigem Stand im Dezember in den verschiedenen Ortsteilen geben, aber ohne Bewirtung. (GEA)