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Aktuell Feuer im Chemiesaal

Unterricht an der Pfullinger Wilhelm-Hauff-Realschule fällt nach Brand aus

Ein Papierkorb war aus noch unbekannten Gründen am Mittwochabend in Brand geraten. Die Pfullinger Feuerwehr konnte das Feuer schnell löschen. Doch wegen möglicher Schadstoffe im Gebäude bleibt die Schule am Donnerstag geschlossen. Das hat ein kurzfristig zusammengekommener Krisenstab in der Nacht zu Donnerstag entschieden.

Großes Feuerwehr-Aufgebot am Mittwochabend kurz nach 21.30 Uhr an der Pfullinger Realschule.
Großes Feuerwehr-Aufgebot am Mittwochabend kurz nach 21.30 Uhr an der Pfullinger Realschule. Foto: Petra Schöbel
Großes Feuerwehr-Aufgebot am Mittwochabend kurz nach 21.30 Uhr an der Pfullinger Realschule.
Foto: Petra Schöbel

PFULLINGEN. Die Alarmtöne etlicher Martinshörner haben am Mittwochabend kurz nach 21.30 Uhr die Bewohner der Pfullinger Innenstadt aufgeschreckt. Grund dafür war ein Feuer in der Wilhelm-Hauff-Realschule, das zum Glück räumlich eng begrenzt blieb.

Den Alarm hatte die automatische Brandmeldeanlage der Schule ausgelöst. Nach Angaben von Feuerwehrkommandant Dietmar Rall war der Inhalt eines Papierkorbs im Chemiesaal im Erdgeschoss der Schule in Brand geraten.

Als die Feuerwehr nach wenigen Minuten mit einem großen Aufgebot eintraf, hatte sich im Erdgeschoss bereits viel Rauch entwickelt, selbst der Eingangsbereich war betroffen. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden. Auch der Rauch verzog sich nach einiger Zeit. Die Flammen haben jedoch die Wand und die Decke des Raumes stark in Mitleidenschaft gezogen.

Eine knappe Stunde nach dem Alarm waren auch Schulleiter Jochen Wandel und Stadtbaumeister Karl-Jürgen Oehrle vor Ort, um mit den Experten der Feuerwehr den Schaden genauer zu begutachten. Dabei wurde festgestellt, dass Rauchpartikel, die zwar mit bloßem Auge nicht zu sehen waren, sich überall abgesetzt hatten. »Die Wischprobe war eindeutig«, erklärte Oehrle gegenüber dem GEA, »wo man anfasste, hatte man hinterher schwarze Finger.«

Um abzuklären, ob bei dem Brand möglicherweise Schadstoffe freigesetzt worden sind, wurde zum ad-hoc-Krisenstab in der Nacht auch Rainer Wenke, Fachberater Chemie der Feuerwehr Reutlingen, hinzugezogen. Seine Messungen ergaben, dass in einigen Bereichen des Erdgeschosses Chlorid nachgewiesen werden konnte. »Das entsteht, wenn PVC verbrennt«, erklärte Wenke. Der Papierkorb bestand aus diesem Material. Chlorid kann in gewissen Konzentrationen gesundheitsschädlich sein.

Im Chemieraum war ein Papierkorb in Brand geraten, die Flammen haben auch Wand und Decke beschädigt.
Im Chemieraum war ein Papierkorb in Brand geraten, die Flammen haben auch Wand und Decke beschädigt. Foto: Petra Schöbel
Im Chemieraum war ein Papierkorb in Brand geraten, die Flammen haben auch Wand und Decke beschädigt.
Foto: Petra Schöbel

Zwar gingen weder die Feuerwehr-Fachleute noch Stadtbaumeister Oehrle davon aus, dass tatsächlich schädliche Konzentrationen in der Schule vorhanden sind, doch vorsorglich wurde in Absprache mit der Schulleitung beschlossen, am Donnerstag den Unterricht ausfallen zu lassen.

Mit der Reinigung des Schulgebäudes sollte noch in der Nacht begonnen werden. Eine Firma mit Erfahrung in der Brandsanierung wurde damit beauftragt.

Am Donnerstagmorgen soll ein unabhängiges Institut detaillierte Messungen in der Realschule vornehmen, um festzustellen, welche Bereiche tatsächlich betroffen sind. Je nachdem, wie die Messergebnisse ausfallen, könnte die Schule gegebenenfalls auch am Freitag noch geschlossen bleiben, sagte der Stadtbaumeister.

Ein Kriminaltechniker wird zudem die Reste des Papierkorbs untersuchen, in der Hoffnung, die tatsächliche Ursache für den Brand noch ermitteln zu können.

Über die Höhe des Schadens konnten in der Nacht noch keine Angaben gemacht werden. (GEA)