PFULLINGEN. Die Bäder der Echazstadt haben ein neues Leitungsteam, die Mannschaft ist personell wieder gut aufgestellt und Bürgermeister Stefan Wörner geht von einer normalen Freibadsaison aus. Wermutstropfen in den guten Nachrichten: Die Stadt erhöht die Preise für die Saisonkarten im Schönbergbad. Das beschloss der Gemeinderat am Dienstagabend im Feuerwehrhaus mehrheitlich.
Vorausgegangen war der Entscheidung wohl eine längere Diskussion in nicht öffentlicher Sitzung. Denn eigentlich war die Stadtverwaltung mit dem Vorschlag in die Sitzung gegangen, die Gebühren nicht zu erhöhen. Gert Klaiber (CDU) machte deutlich, warum es anders kam: Die Verwaltung habe es geschafft, Kontinuität beim Personal zu erreichen. So sei es möglich, die Öffnungszeiten, wie geplant, einzuhalten. Insgesamt sei eine normale Saison zu erwarten, die die Nutzer auch herbeisehnten. Gründe genug, zumindest die Saisonkarten anzupassen. Gar nichts hielt davon Walter Fromm (SPD). Das sei »ein ganz schlechtes Zeichen in diesen Zeiten« wo alles teurer werde. Er sprach davon, dass die Erhöhung »handstreichartig aufs Tablett« gekommen sei. Ein Vorwurf, den Martin Fink (UWV) deutlich zurückwies. Der Antrag sei legitim. Angesicht von 120 bis 140 zu erwartenden Besuchstagen sei eine leichte Anpassung bei den Saisonkarten möglich. Das Pfullinger Bad sei attraktiv – vom Angebot und vom Preis. »Wir waren bisher sehr günstig bei den Saisonkarten«, betonte Traude Koch (GAL). Sie kann die moderate Erhöhung angesichts des steigenden Gaspreises mitgehen. Sie wies darauf hin, dass Alleinerziehende von einer Erhöhung auf ihren Einwand hin ausgenommen worden seien. »Dort ist das Armutsrisiko besonders hoch.«
Von 7 bis 20 Uhr geöffnet
UWV-Rat Stephan Wörner glaubt dagegen nicht, dass mit einer Preiserhöhung die Ziele zu erreichen sind, die Besucherzahlen zu steigern und das Bad jung und attraktiv zu halten. Die 6 000 bis 8 000 Euro, die die Erhöhung in die Kasse spülten, »machen den Kohl nicht fett«. Er wandte sich gegen eine Erhöhung: »Wir wollen ja, dass die Leute den Sommer genießen.« Ute Jestädt (UWV) schlug vor, um Geld einzusparen, das Bad in absehbar langen Schlechtwetterperioden ganz zu schließen. Klaiber sieht darin keine Lösung, das Absenken und Aufheizen des Badewassers koste mehr.
Letztlich stimmten 14 Ratsmitglieder für eine Anhebung der Preise. Sechs waren dagegen. Somit kostet jetzt eine Saisonkarte für Erwachsene 100 statt 85 Euro, Kinder zahlen 25 statt 20 Euro Schwerbehinderte 75 statt 40 Euro und Familien mit Kindern 200 statt 175 Euro. Die anderen Tarife blieben unverändert. Keine Diskussion gab es zu den Öffnungszeiten. Das Bad ist voraussichtlich vom 1. Mai an täglich von 7 bis 20 Uhr geöffnet. Bürgermeister Wörner kündigte an, dass die Preise zum Start der Hallenbad-saison erneut diskutiert werden. (GEA)