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Aktuell Bürgerbefragung

Pfullingen: Lebensqualität gut, aber nichts los in der Innenstadt

Als Basis für den Integrierten Stadtentwicklungsprozess (ISEK) hat ein Fachbüro im Auftrag der Stadt Pfullingen im vergangenen Herbst Fragebogen an 2.750 Bürger verschickt. Der Rücklauf war mit 37 Prozent gut, die Ergebnisse aber wenig überraschend.

Die Pfullinger Innenstadt sollte attraktiver werden. Das meinen viele Bürger, die an der Umfrage im vergangenen Herbst teilgenom
Die Pfullinger Innenstadt sollte attraktiver werden. Das meinen viele Bürger, die an der Umfrage im vergangenen Herbst teilgenommen haben. Foto: Petra Schöbel
Die Pfullinger Innenstadt sollte attraktiver werden. Das meinen viele Bürger, die an der Umfrage im vergangenen Herbst teilgenommen haben.
Foto: Petra Schöbel

PFULLINGEN. 95 Prozent der Pfullinger, die den Fragebogen ausgefüllt haben, sind zufrieden mit der Lebensqualität in der Stadt. Dieses Umfrageergebnis ist in seiner Deutlichkeit außergewöhnlich, wie Philipp König vom Stuttgarter Büro Reschl Stadtentwicklung am Montagabend betonte. Eine derart klare Positionierung, zumal über alle Altersgruppen hinweg, habe es in den zahlreichen Umfragen, die das Büro bereits organisiert habe, sehr selten gegeben.

König und sein Kollege Adrian Schwake informierten bei der Auftaktveranstaltung für die Bürgerbeteiligung am Stadtentwicklungsprozess rund 80 Interessierte über die Ergebnisse der Umfrage. Pfullinger Bürger können sich am Mittwoch, 16. Mai, ab 18 Uhr in der Mensa der Wilhelm-Hauff-Realschule aktiv an verschiedenen Arbeitsgruppen beteiligen.

Auch bei den etwas detaillierteren Fragen, die zu den Themenfeldern »Leben, Wohnen, Arbeiten und Identifikation«, »Kultur, Freizeit, Nahversorgung sowie Jung & Alt«, »Kommunalpolitik und Verwaltung« und »Stadtentwicklung Pfullingen 2035« gestellt wurden, ist die Tendenz generell positiv. Allerdings hat die Umfrage auch die Schwachstellen der städtischen Infrastruktur offengelegt: »An manchen Punkten müssen wir den Finger in die Wunde legen«, erklärte König.

Deutlich wurde in der Umfrage, dass viele Pfullinger sich eine attraktivere Innenstadt wünschen. »Es ist nichts los in der Stadt« oder »Es gibt zuviel Leerstand«, antworteten 140 Bürger auf die Frage, was sie an Pfullingen störe. Gleichzeitig sind der Marktplatz und die Innenstadt die Orte, die die Befragten – nach der Pfullinger Unterhos’ – am ehesten mit ihrer Stadt verbinden. In den Antworten zum Themenbereich Nahversorgung wurde offensichtlich, dass viele Einwohner Geschäfte für Bekleidung, Schuhe und moderne Mode in Pfullingen vermissen. Und mehr als 90 Prozent der Umfrageteilnehmer sind der Ansicht, dass vor allem die Innenstadt gestärkt werden müsse, damit Pfullingen attraktiv bleibt.

Nachholbedarf gibt es nach Meinung vieler auch bei den Mietwohnungen. 72,6 Prozent der Umfrageteilnehmer, die auf die entsprechende Frage geantwortet haben, sind der Ansicht, dass zu wenig Wohnungen zur Verfügung stehen. 69 Prozent meinen, dass es kaum Mietwohnungen gibt, die man sich leisten kann. Demgegenüber wünschen sich »nur« 54,4 Prozent mehr Bauplätze in der Stadt. Und 72,8 Prozent finden, dass die Grundstückspreise nicht bezahlbar sind.

Dritter Knackpunkt ist das Angebot für Jugendliche. Zwar sind insgesamt nur rund 47 Prozent der Meinung, dass spezielle Angebote für junge Menschen in der Stadt fehlen. Allerdings ändert sich das Bild beim Blick auf bestimmte Altersgruppen: So wünschen sich 73,3 Prozent der 16- bis 19-Jährigen mehr Abwechslung, und auch bei den 20- bis 29-Jährigen sehen knapp 61 Prozent Nachholbedarf in diesem Bereich. Je älter die Umfrageteilnehmer, desto weniger sind sie an derartigen Angeboten für die Jüngeren interessiert. (GEA)