PFULLINGEN. Der Landkreis ist sich mit der Stadt Pfullingen einig, den Erbbaurechtsvertrag für die Flächen des Komposthofes an der Straße nach Gönningen bis Ende 2027 zu verlängern. Der Ausschuss für technische Fragen und Umweltschutz des Kreistags beauftragte jetzt einstimmig die Verwaltung, den Verlängerungsvertrag zu schließen. Rund 24 000 Euro werden dafür im Jahr fällig. Parallel dazu laufen Gespräche zwischen Landkreis und Stadt, wie der Komposthof weiterentwickelt werden kann, Hintergrund ist: Die vom Landkreis angedachte thermische Verwertung des Biomülls lässt sich nicht so einfach realisieren.
Schon seit geraumer Zeit bemüht sich der Landkreis darum, aus den Bioabfällen Gas und Wärme zu gewinnen, anstatt den Abfall einfach an der Luft verrotten zu lassen. Doch das gestaltet sich schwierig. Denn im Selchental fällt viel zu wenig Bioabfall an, um eine Biogasanlage wirtschaftlich zu betreiben. Doch mögliche Partner – etwa die Landkreise Tübingen und Zollernalb – zieren sich. Ein Grund dafür sind auch unterschiedliche Auffassungen zur Vertragslaufzeit. Das andere Problem ist die Lage des Komposthofs. Aufgrund seiner Entfernung zu bebautem Gebiet können weder Abwärme noch Biogas wirtschaftlich abgesetzt werden.
Deshalb hat der Landkreis untersuchen lassen, ob die Bioabfallverwertung ausgelagert werden könnte. Es gibt aber mittelfristige zu wenige Möglichkeiten, die Bioabfälle unterzubringen, was zu steigenden Preisen führen könnte. Deshalb soll am Komposthof festgehalten werden. Der ist allerdings schon 25 Jahre alt, die Verlängerung des Erbpachtvertrags soll so auch Zeit verschaffen, um Konzepte gemeinsam mit Pfullingen zu entwickeln für einen zukünftigen Betrieb. Dazu gehört auch die Überlegung, dort im Zuge der Modernisierung einen Wertstoffhof unterzubringen. (GEA)