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Aktuell Projekttage

Die Wilhelm-Hauff-Realschule gestaltet die Zukunft

Seit Februar feiert die WHR Pfullingen ihr 50-Jähriges Bestehen. Nach vielen Rückblicken ging es zuletzt um das Thema Nachhaltigkeit.

Pauline und Mona verkauften selbst gemachtes, ökologisch unbedenkliches Putzmittel. Tim und Felix haben mit ihrer Klasse den Flu
Pauline und Mona verkaufen selbst gemachtes, ökologisch unbedenkliches Putzmittel. Fotos: hailfinger
Pauline und Mona verkaufen selbst gemachtes, ökologisch unbedenkliches Putzmittel. Fotos: hailfinger

PFULLINGEN. »Damit retten wir die Bienen«, ruft eine Schülerin und wedelt mit einem Papiertütchen in der Luft. Samen verkauft sie, aus denen bienenfreundliche Pflanzen wachsen. Unter dem Motto »WHR – Wir gestalten Zukunft« haben sich die Schüler der Wilhelm-Hauff-Realschule drei Tage lang mit dem Thema »Nachhaltigkeit« beschäftigt.

Das Ergebnis der zahlreichen Projekte präsentieren sie stolz beim Schulfest. Auch die Jungs, die sich vor dem Schul-eingang platziert haben, setzen auf Flowerpower. »Seedbombs« erklären Julien Herrmann und seine Mitschüler der Klasse 6a haben sie hergestellt, also Kugeln aus Lehm, Ton und Erde, aus denen bei Bewässerung schon nach vier Tagen zarte grüne Halme wachsen.

Intensiv mit Papier beschäftigt hat sich die Klasse 5e zusammen mit den Lehrern Wolfgang Böhm und Heike Brinkmann. Aus alten Schnipseln haben sie durch Papierschöpfen kreative Bögen geschaffen, sie marmoriert oder mit Goldstaub verziert, und sie so in außergewöhnliches Geschenkpapier verwandelt. »Es geht darum, bewusster mit Papier umzugehen«, erklärt Böhm. Über 20 Millionen Tonnen werden im Jahr in Deutschland verbraucht, hat die Projektgruppe gelernt.

Wie aus Gebrauchtem Kunst entsteht, wissen auch Katharina und Ann-Kathrin aus der Klasse 9f. Mit einer aufwendigen Falttechnik haben sie Figuren zwischen Buchdeckeln erschaffen. Bis zu acht Stunden haben sie dafür gebraucht.

Schnell hergestellt waren dagegen die Putz- und Waschmittel, die Pauline und Mona aus der Klasse 6e verkaufen. Ein Esslöffel Speisestärke, 60 Milliliter Tafelessig, 500 Milliliter heißes Wasser und ein paar Tropfen Pfefferminzöl – fertig ist der ökologisch unbedenkliche Glasreiniger.

Was ihr Besuch beim Stuttgarter Flughafen mit Nachhaltigkeit zu tun hat, können Tim und Felix erklären. Dort werde versucht, so nachhaltig wie möglich zu agieren. Die Flugzeugschlepper und die Busse seien zum Beispiel elektrisch angetrieben, das gemähte Gras komme in eine Biogasanlage und je lauter die Flugzeuge seien, desto mehr Gebühren müssten die Fluggesellschaften bezahlen.

Tim und Felix haben mit ihrer Klasse den Flughafen besucht und können dennoch etwas zum Projekttage-Motto »Nachhaltigkeit« beitragen. Foto: Claudia Hailfinger
Tim und Felix haben mit ihrer Klasse den Flughafen besucht und können dennoch etwas zum Projekttage-Motto »Nachhaltigkeit« beitragen.
Foto: Claudia Hailfinger

70 Prozent dessen, was bei dem Fest – zu dem auch Flohmärkte, Essenstände und die Grill-Hockete des Elternbeirats gehören – eingenommen wird, geht als Spende an den Ambulanten Kinder- und Jugend-Hospizdienst Reutlingen.

Rektor Jochen Wandel zeigt sich angetan von der freien, eigenverantwortlichen Projektarbeit. So werde das Thema von den Schülern besser verinnerlicht. Das Schulfest bildet den Abschluss der umfassenden Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Schule. Nach vielen Rückblicken stelle sich auch die Frage »Was müssen wir tun, dass es uns auch in 50 Jahren als Schule gut geht?«

Sophie und Leni haben zumindest einen Eindruck davon bekommen, wie sich die Schüler die Zukunft der WHR vorstellen. An ihrer Pinnwand »Mission: Schulalltag 2050« äußern die Befragten auffällig oft Ideen wie »Keine Lehrer, überall Roboter«. (hai)