GAMMERTINGEN. Das letzte Mal in dieser Form und am langjährigen Standort fand in den Sommerferien das Gammertinger Open-Air-Kino als »das große sommerliche Kulturevent« im Innenhof des noch bestehenden Gewerbeparks statt. Aus Anlass der 20. Auflage organisierten die Kinomacher dieses Mal insgesamt 13 Freiluftkinoabende vom 16. bis 28. August, zu denen insgesamt 3 810 Besucher ins Laucherttalstädtchen kamen. Bürgermeister Holger Jerg spricht vom zweitbesten Ergebnis in zwei Jahrzehnten, »insgesamt hatten wir bei rund 250 Filmen in diesen 20 Jahren etwa 70 000 Kinogäste«, rechnet er hoch.
Weckle vor Filmstart ausverkauft
Publikumsliebling war in diesem Jahr die bayerische Verfilmung des neuen Ebenhofer-Krimis »Leberkäs-Junkie«, zu dem rund 620 Kinobegeisterte kamen. Mit so vielen Gästen hatten die Kinomacher nicht gerechnet, so dass die schwäbische Verköstigungsvariante mit »echt schwäbischem Leberkäs-Weckle« vom lokalen Metzger und Bäcker bereits kurz vor dem Filmstart ausverkauft war. Bei hochsommerlichen Temperaturen und nur zwei verregneten, kalten Abenden konnten die Veranstalter den Besuchern viel bieten.
Weitere Publikumsmagneten mit 470 beziehungsweise 460 Besuchern waren die warmherzige computeranimierte Neuverfilmung des Disney-Klassikers »Der König der Löwen« sowie die top besetzte und tragische Musikliebesgeschichte »A Star is born« mit Bradley Cooper und Lady Gaga.
Die Komödie »Der Schuh des Manitu« am 13. und letzten Kinoabend erfreute sich einer Besucherzahl von rund 270 Gästen. Sie war vor genau 17 Jahren zum ersten Mal in Gammertingen gespielt worden und ist bis heute mit damals über 1 100 Freiluftkinobesuchern der meistbesuchte Open-Air-Kinoabend geblieben.
Vielen begeisterten Besuchern lag die Frage an die Kinomacher immer wieder auf der Zunge: Wie geht’s denn weiter mit dem sommerlichen Freiluftkino in Gammertingen, wenn nun endgültig im November die alte ehemalige Textilfabrik abgebrochen wird und dann auf dem Areal die neue Gammertinger Stadt- und Kulturhalle gebaut wird? Die 20. Auflage des Sommerkinos 2019 war tatsächlich das letzte Mal im Innenhof der ehemaligen Textilfabrik.
Planungen für Übergangsplatz
Die Stadt und der Kinobetreiber sind aufgrund des anhaltenden Zuspruchs aber bereits in konkreten Planungen für einen Übergangsplatz für die 90 Quadratmeter große Leinwand, die digitale Film- und Tontechnik sowie das umfangreiche Catering. »Aber auch mit dem Neubau der Halle wird es im dortigen neuen Außengelände wieder einen Bereich geben, in dem ein Open-Air-Kino stattfinden soll«, verwies Bürgermeister Jerg auch auf entsprechende Ergebnisse aus einer Bürgerwerkstatt. (a)