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Aktuell Ausstellung

Wie es sich am KZ lebt

Das Tagungszentrum »Haus auf der Alb« in Bad Urach zeigt Fotografien über den Alltag der Menschen, die in unmittelbarer Nähe des früheren Vernichtungslagers leben

Garten und Sandkasten vor dem ehemaligen KZ Auschwitz. Foto: lola
Garten und Sandkasten vor dem ehemaligen KZ Auschwitz. Foto: lola
Garten und Sandkasten vor dem ehemaligen KZ Auschwitz. Foto: lola

BAD URACH. Im Tagungszentrum »Haus auf der Alb« in Bad Urach beginnt am Montag, 7. Oktober die Ausstellung »Nebenan. Die Nachbarschaften der Lager Auschwitz I-III«. Sie zeigt etwa 90 Bilder der Stuttgarter Fotografen Kai Loges und Andreas Langen (»die arge lola«).

Das frühere Nazi-Vernichtungslager Auschwitz ist ein vielfach ausgeleuchteter Ort, seit Jahrzehnten erforscht und von Millionen Besuchern jedes Jahr besichtigt. Trotzdem existiert im unmittelbaren Umfeld des ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau 75 Jahre nach dessen Befreiung eine fast unbekannte Sphäre: die Lebenswelt von Menschen, die aufgrund historischer und biografischer Fügung zu Nachbarn dieser Schreckensorte geworden sind.

Die Fotografen haben den Alltag der Menschen im heutigen Oswiecim dokumentiert. Im unmittelbaren Umfeld des ehemaligen Lagergeländes ist bei wiederholten Reisen an den Ort eines ebenso unfassbaren wie einzigartigen Menschheitsverbrechens eine große Sammlung von Bildern der einstigen Schauplätze und der heutigen Einwohner entstanden. Zur Ausstellung, die zur Reflexion über den historischen Ort Auschwitz anregen soll und weiterführende Fragen aufwirft, gehören umfangreiche Texte der Bildautoren. Sie ergänzen das visuelle Material.

In Auschwitz fielen mehr als 1,1 Millionen Menschen den Nationalsozialisten zum Opfer. Die meisten waren Juden aus Deutschland und anderen Ländern Europas. Es gab aber auch viele andere Opfergruppen, so etwa Sinti und Roma, nichtjüdische Polen oder sowjetische Kriegsgefangene.

Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg präsentiert die Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Baden-Württemberg (LAGG). Sie ist bis 2. Februar 2020 werktags von 9 bis 16 Uhr zu sehen. Geöffnet ist sie an Wochenenden von 9 bis 13 Uhr. Nicht zugänglich ist sie am 4. November, am 17. Dezember sowie vom 21. Dezember 2019 bis 6. Januar 2020. Der Eintritt ist frei. (eg)

 

www.gedenkstaetten-bw.de/auschwitz_heute.html