METZINGEN. »I frai mi drauf und bin g’spannt!«, sagt Leni Kuhn und besteigt das größte mobile Kettenkarussell der Welt auf dem Hugo-Boss-Platz. RRRR! Die Sicherungsstange rattert über die Ketten, an denen die Sitze hängen. Das erinnert noch an Klassiker wie »Wellenflug«, doch gleich darauf ist Schluss mit der Ähnlichkeit. WRROOOM! Brummend und heulend schiebt sich der Ring mit den 32 paarig angeordneten Sitzen den Turm hoch, 10 Zentimeter pro Sekunde, bis auf 80 Meter. Je höher desto schneller dreht der Ring, bis auf 70 Stundenkilometer. Die Sitze blitzen unten. Oben haben die Drehflieger den großen Blick über die Stadt bis zum Weinberg und zum Albtrauf – in Schräglage, weil die Fliehkraft sie nach außen drückt. Lautlos dreht sich der Ring, wie ein Propeller oder ein riesiges Mobile, nur berieselt von dezenten Pop-Rhythmen aus den Lautsprechern. »JUUH!« Ein paar Jubelschreie sind zu hören.
Spiel mit Tempo und Höhe
30 Sekunden hält der Pilot in der Steuerkabine am Boden den Rundling oben, dann geht’s ein paar Meter runter, wie bei einem Flugzeug im Luftloch. »AHH!« Spitze Mädchenschreie. Niemand muss spucken, aber eine Maske regnet herunter. Nochmal geht es hoch und dann langsam ganz nach unten. Die Sitze drehen langsamer, dann gar nicht mehr. Drei Minuten nach dem Start landet der Aussichtsring wieder sicher. Wie war’s? »Schön«, sagt ein Teenie mit cooler Miene. »Gut«, sagt sein Kumpel. Leni Kuhn sprudelt mehr: »Das war subbr! Nur zu kurz.« Ihr Nebensitzer habe etwas koddrig ausgesehen, ein Problem mit der Höhe gehabt. Kuhn sieht’s positiv: »Seine Ängste muss man bekämpfen!«
Seit Freitagmittag dreht sich The Flyer, das ultrahohe Kettenkarussell auf dem Hugo-Boss-Platz, bis zum 24. Oktober, immer von 12 bis 21 Uhr. Leni Kuhn war nicht zum letzten Mal oben. (pfi)
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