BAD URACH. Es formiert sich Widerstand in Bad Urach: Stadträte, Bürger sowie Mitarbeiter der Ermstalklinik wollen, nachdem zum Jahresende die stationäre Chirurgie geschlossen wird, gegen eine mögliche sukzessive Schließung weiterer Abteilungen mobilmachen. Entsprechende Pläne, die Pneumologie der Inneren Abteilung und die erst vor wenigen Jahren eingerichtete »Neurophase B« nach Reutlingen zu verlegen, stehen wohl in vorsichtigem Konjunktiv in einem entsprechenden Papier des Kreistages. Michael Schweizer, CDU-Fraktionsvorsitzender im Uracher Gemeinderat, machte bei einer aktuellen Infoveranstaltung im Rathaus aber deutlich: »Wenn so etwas geschrieben steht, sind die Weichen schon gestellt.«
Über hundert Frauen und Männer waren gekommen. Mit einem solchen Interesse hatten die Veranstalter nicht gerechnet. Und mit so viel Unverständnis, Enttäuschung und Wut wohl auch nicht – die Emotionen kochten hoch im historischen Sitzungssaal.
Wohl aber könne man sich gegen weitere drastische Einschnitte in der Basisversorgung wehren: "Wenn wir nicht Widerstand leisten, machen sie mit uns, was sie wollen", machte Schweizer deutlich und fand Unterstützung beim ehemaligen Chefarzt Dr. Michael Schmelz. "Man muss richtig Druck ausüben, um etwas zu erreichen", erklärte er und forderte von Landrat und Geschäftsführung ein, die Karten auf den Tisch zu legen. Bereits für Samstag ist ein Infostand auf dem Marktplatz geplant: "Schicken sie uns unter info@bad-urach.de alles, was sie bewegt", forderte Bürgermeister Elmar Rebmann auf.
Der Rathauschef, der gleichzeitig Aufsichtsratsmitglied der Kreiskliniken ist, unterstrich die Bedeutung des geplanten Widerstands: »Meine Unterstützung haben sie zu hundert Prozent.« (GEA)