METZINGEN. Überraschend dunkel war es am Dienstagabend in Teilen von Metzingen. Denn in der Stadt gab es von 20.10 Uhr an einen großflächigen Stromausfall an einem zentralen Versorgungsstrang. Der Grund dafür, das wissen die Verantwortlichen der Stadtwerke Metzingen nun, war ein doppelter Erdschluss. Der erste war im Bereich der Bohlstraße, der zweite an der Brucknerstraße.
Alexander Schoch, der stellvertretende kaufmännische Werkleiter der Stadtwerke, erklärt, was ein doppelter Erdschluss ist: »Im Prinzip ist das ein Kurzschluss. Allerdings fließt dann der Strom meistens weiter.« Doch in diesem Fall habe das nur eine Zeit lang funktioniert. »Die andere Versorgungsleitung wird dann stärker belastet. Sie war wohl durch Steine oder Verschiebungen in der Erde vorgeschädigt. Darum kam es auch dort zu einem Kurzschluss.« Dann sei es nicht mehr möglich gewesen, auf eine andere Leitung zu schalten. Es waren beide defekt.
Vom Stromausfall und der Dunkelheit waren Teile des nördlichen Stadtgebiets, nämlich Millert, Reisach und Bohlstraße, das Gebiet Ösch und Teile von Neuhausen betroffen – also vereinfacht gesagt vom Weinberg bis nach Neuhausen. »Die Leitung, die die nördlichen Gebiete mit Strom versorgt, ist ausgefallen«, sagt Schoch und ergänzt: »Dadurch waren 30 Umspannstationen ohne Strom.« Nicht betroffen waren hingehen die Innenstadt und die Outlets von Metzingen.
Der Bereitschaftsdienst der Stadtwerke rückte aus. »Allerdings wussten die Mitarbeiter anfangs nicht, wo die kaputte Stelle ist. Darum war der Messwagen draußen und hat Leitungen durchgemessen«, berichtet Schoch. Als sie den Schaden gefunden hatten, mussten sie die Straße aufgraben. »Sie haben die Leitung freigelegt, die defekte Stelle abgeschnitten und auf zwei Metern durch ein neues Kabel ersetzt.«
Ohne Strom keine Wärme
In wie vielen Haushalten am Dienstagabend der Strom ausfiel, ist unbekannt. »Wir haben darüber keine Statistik«, sagt Schoch. Der doppelte Erdschluss hatte auch Auswirkungen auf die Heizungen der Haushalte. »Elektroheizungen sind ausgefallen. Und auch für die Steuerung von Öl- und Gasheizungen und Pumpen braucht man Strom.«
Wann mithilfe eines Notstromaggregats wieder Licht brannte, war ganz unterschiedlich: »In manchen Haushalten fiel der Strom nur 25 Minuten aus. Der Großteil war 45 Minuten vom Netz.« Doch bei manchen dauerte es länger. »Um 2 Uhr nachts hatten alle Haushalte wieder Strom«, sagt Schoch. Um 7 Uhr konnte das Notstromaggregat abgeschaltet werden. Seitdem kann das reparierte Leitungsnetz wie gewohnt genutzt werden. Die Stadtwerke hatten wegen des Stromausfalls 15 Mitarbeiter im Einsatz. (mak)