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Stadtwerke Metzingen passen Gas-Preise an

Der Ukraine-Krieg wirkt sich mit schwerwiegenden Folgen auf die Gasversorgung in Deutschland aus

Der Verbrauch muss runter, weil Russland seine Lieferzusagen für Gas nicht einhält.  FOTO: MURAT/DPA
Der Verbrauch muss runter, weil Russland seine Lieferzusagen für Gas nicht einhält. Foto: MURAT/DPA
Der Verbrauch muss runter, weil Russland seine Lieferzusagen für Gas nicht einhält.
Foto: MURAT/DPA

METZINGEN. Angesichts fehlender Importe nach Deutschland müssen die Erdgasimporteure große Mengen an Erdgas anderweitig beschaffen, was mit erheblichen Mehrkosten verbunden ist. Die Bundesregierung versucht aktuell mit Maßnahmen und Gesetzesänderungen zu reagieren. Nachdem zunächst die Höhe der Gasbeschaffungsumlage bekannt gegeben wurde, wurden nun die Gasspeicherumlage und die erhöhte Bilanzierungsumlage publik. Auf dieser Grundlage passen die Stadtwerke Metzingen zum 1. Oktober ihre Preise anpassen.

Die Bundesregierung hat aus der Befugnis des Paragrafen 26 Energiesicherungsgesetz (EnSiG) Gebrauch gemacht und mit der neuen Gaspreisanpassungsverordnung neue Regelungen erlassen. Danach können den Gasimporteuren ihre Mehrkosten für die Ersatzbeschaffungen im Falle einer erheblichen Reduzierung der Gasimportmengen erstattet und in Form der sogenannten Gasbeschaffungsumlage weitergegeben werden. Ziel ist es, die Stabilität des Gasmarktes und die der Lieferketten zu sichern sowie Gaslieferungen aufrechtzuerhalten.

Verteilung auf viele Schultern

Bei der beschlossenen Gasbeschaffungsumlage erfolgt ein Ausgleich der höheren Gasbeschaffungspreise über Gaslieferanten, die diese Kosten an ihre Kunden weitergeben können. Die Umlage ist für alle Gaslieferanten gleich hoch und beträgt 2,419 Cent (netto) pro Kilowattstunde. Die Umlage soll eine faire Verteilung der Lasten auf viele Schultern erlauben. Die Umlage gilt bis April 2024 und kann vierteljährlich vom Marktgebietsverantwortlichen, der Trading Hub Europe (THE), geändert werden. Somit können weitere Preisanpassungen aufgrund der Umlagen nicht ausgeschlossen werden.

Mit Blick auf die Gasversorgungssicherheit wurde beschlossen, dass konkrete Mindestfüllstände der Gasspeicher an bestimmten Stichtagen definiert werden. Dies soll dazu beitragen, dass im Winter auch beim Ausfall von Gasimporten die Gasversorgung in Deutschland gesichert ist. Um Füllstände in den Gasspeichern zu erreichen, ist die Trading Hub Europe (THE) berechtigt, bei Bedarf Gas einzukaufen und dies in die Gasspeicher einzuspeichern. Die THE überwacht den Füllprozess und ergreift Maßnahmen, um die Füllstände zu erreichen.

Alle Umlagen haben direkte Auswirkung auf den Gaspreis von Kunden der Stadtwerke Metzingen. In der Grundversorgung sowie weiteren Laufzeitverträgen (zum Beispiel SWM Treuegas) sind die Stadtwerke Metzingen gezwungen, die Preise anzupassen. Dabei werden die Preise lediglich um die Umlagen angepasst, welche die Stadtwerke Metzingen direkt an THE weiterreichen müssen. Es entstehen dadurch keine Mehrerlöse für die Stadtwerke Metzingen. Die Stadtwerke Metzingen haben sich ausdrücklich dafür entschieden, zum aktuellen Zeitpunkt keine Preisanpassung aufgrund gestiegener Beschaffungskosten an ihre Kunden weiterzugeben.

Kunden zahlen mehr

Ein Rechenbeispiel: Die Mehrbelastung für das Restjahr 2022 bei einem angenommenen Jahresverbrauch von 20 000 Kilowattstunden für einen Einfamilienhaushalt beträgt etwa 290 Euro. Für ein komplettes Heizjahr bedeutet dies Mehrkosten alleine aus diesen Umlagen in Höhe von rund 720 Euro. Die Stadtwerke Metzingen passen die Abschläge nicht automatisch an. Kunden können ihre Abschlagszahlungen jederzeit erhöhen. Die erhöhten Umlagen werden im Gaspreis der Jahresabrechnung im Januar 2023 abgerechnet. (eg)

 

www.stadtwerke-metzigen.de/Kundencenter