BAD URACH. Hausbesitzer kennen es: Von Zeit zu Zeit sind Reparaturen am Gebäude nötig. Man kann nur erahnen, wie viel mehr Arbeit eine Ruine wie der Hohenurach machen muss. Nachdem die Ruine aus Sicherheitsgründen 2011 gesperrt werden musste, wird sie seit 2015 in vier Bauabschnitten saniert.
Im Oberen Brunnengarten führte der Einbau einer Drainage nun zu einem besonderen Ereignis. In einer Tiefe von 1,5 Metern kam jetzt, wie Bauleiterin Stefanie Mayer berichtet, überraschend ein Skelett zutage. Nicht verscharrt, sondern ordentlich bestattet, wie Sargreste zeigten. Im Beckenbereich fand sich ein weiteres Skelett: vermutlich ein ungeborenes Baby.
»Man denkt daran, dass die Frau bei der Geburt gestorben ist«, so Mayer. »Aber das wird zurzeit noch untersucht.« Neben dem Skelett lagen noch weitere Knochenreste. »Man fragt sich, was damals passiert sein mag, dass die Toten nicht auf dem Friedhof beerdigt wurden.«
Routinemäßig muss bei solchen Funden die Polizei hinzugezogen werden. Die Polizisten seien sich aber schnell einig gewesen, dass keine Straftat vorlag – jedenfalls keine, die nicht schon verjährt wäre. (GEA)
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