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Aktuell Feuer

Millionenschaden bei Großbrand in Metzingen und Rauchsäule über der Stadt

Ein Gebäudekomplex in Metzingen brennt am Freitagnachmittag lichterloh. Die Rauchentwicklung ist weithin sichtbar. Fünf Personen werden verletzt. Die Feuerwehr ist im Großeinsatz.

Sehr viele Einsatzkräfte waren in Metzingen im Einsatz am Freitagnachmittag. Foto: 7aktuell
Sehr viele Einsatzkräfte waren in Metzingen im Einsatz am Freitagnachmittag.
Foto: 7aktuell

METZINGEN. In der Metzinger Innenstadt haben am Freitag mehrere Gebäude eines Firmenkomplexes und ein dreistöckiges Wohnhaus zwischen der Max-Eyth-Straße, dem Hans-Sachs-Weg und der Heinrich-Heine-Straße gebrannt. Ersten polizeilichen Ermittlungen nach dürfte das Feuer gegen 14.15 Uhr in einem Anbau der Aluminium-Gießerei Grießinger ausgebrochen sein. Die Flammen griffen im weiteren Verlauf auf die Werkräume über, in denen es zur Explosion mehrerer Gasflaschen und Lösungsmittel kam. Anschließend breitete sich der Brand noch auf ein angrenzendes Wohnhaus aus. Die danebenliegenden Hallen der Firma Wendelstein konnte die Feuerwehr halten.

230 Mann und 56 Fahrzeuge

Vier Minuten nach der Alarmierung war der erste Feuerwehrmann am Brandort in der Max-Eyth-Straße, berichtet Einsatzleiter Andreas Merz. »Wir haben einen massiven Löschangriff aufgebaut«, sagt der stellvertretende Gesamtkommandant der Metzinger Feuerwehr. Mit der »Riegelstellung« wurde das Übergreifen der Flammen auf die danebenliegende Hallen erfolgreich verhindert.

Große Rauchentwicklung: Dieses Gebäude in Metzingen steht in Vollbrand am Freitagnachmittag. Foto: Andreas Fink
Große Rauchentwicklung: Dieses Gebäude in Metzingen steht in Vollbrand am Freitagnachmittag.
Foto: Andreas Fink

Anfangs gab’s kleinere Probleme mit der Wasserversorgung, »wir haben dann aber alles Mögliche getan, um sie wieder aufzubauen«, so der Einsatzleiter, »das ist uns gelungen«. Er forderte Kräfte der umliegenden Wehren an  – allen voran die Feuerwehr Reutlingen und die Helfer aus Dettingen, Eningen, Riederich. »Wir sind insgesamt mit 56 Fahrzeugen und – einschließlich Polizei und Rettungsdienst – mit 230 Mann an der Einsatzstelle.«

Einsatzleiter Andreas Merz berichtet von fünf Verletzten, zwei mussten mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Nach Informationen der Polizei handelt es sich um einen 45 Jahre alten Mann und einen 17-jährigen Jugendlichen, die sich in den Räumlichkeiten der Firma aufhielten, in der das Feuer ausbrach. Sie erlitten eine Rauchgasvergiftung.

Fünf Verletzte beim Brand

Über der Stadt stand eine hohe, schwarze Rauchsäule, die kilometerweit zu sehen war. Über die Warn-App NINA und den Rundfunk wurde die Bevölkerung gebeten, Fenster und Türen aufgrund der starken Rauchentwicklung geschlossen zu halten. Die nächstliegenden Gebäude hatte die Feuerwehr evakuiert. Über die Beschaffenheit des Rauchs konnte Einsatzleiter Andreas Merz am frühen Abend noch nichts sagen. Eine Messeinheit des Landkreises war vor Ort, über der Brandstelle kreiste eine Drohne der Bosch-Werksfeuerwehr. Auch die Metzinger Kläranlage wurde alarmiert, um sich auf das schaumhaltige Löschwasser vorzubereiten.

»Das Feuer ist noch nicht aus, aber wir haben es unter Kontrolle«, sagt Einsatzleiter Andreas Merz dem GEA um 17.20 Uhr. Die Feuerwehr hatte zu diesem Zeitpunkt schon einen Bagger nachgefordert, um den Rest des Gebäudes einzureißen. »So kommen wir an die Brandherde ran und können sie vollends ablöschen«, sagt der stellvertretende Metzinger Feuerwehr-Chef. Sicherheitshalber blieb die schnelle Truppe noch länger vor Ort, um einen möglicherweise wieder aufflammenden Brand gleich im Keim zu ersticken.

Der größte Brand seit 2012

Während der Löscharbeiten war zeitweise ein Polizeihubschrauber in der Luft, um die Helfer am Boden mit Bildern zu versorgen. Es entstand Schaden in Millionenhöhe, die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Der gestrige Brand war der größte in Metzingen seit dem am 14. Mai 2012, wo bei einem Feuer in der Ulmer Straße zwei Menschen ums Leben kamen. (GEA)