Logo
Aktuell Coronavirus

Pliezhausen nimmt weniger Steuern ein

Firmen wollen die Gewerbesteuer später zahlen. Kitabeiträge fallen weg. Das hat Auswirkungen

Geldscheine
Foto: Monika Skolimowska
Foto: Monika Skolimowska

PLIEZHAUSEN. Kitas haben zum Schutz vor dem Coronavirus nur noch einen Notbetrieb. Geschäfte waren über Wochen geschlossen. Unternehmen haben für Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet. All das wird sich auf die Finanzen der Gemeinde Pliezhausen auswirken, sagte der Pliezhäuser Kämmerer Markus Hillenbrand auf GEA-Anfrage.

Doch für genaue Zahlen sei es zu früh. »Es ist eine dynamische Lage«, sagte Hillenbrand. Er gehe von Einnahmeausfällen im sechsstelligen Bereich aus. »Das ist aber im Moment noch nicht belastbar.« Im Rathaus von Pliezhausen hätten sich bereits Unternehmer gemeldet und um Stundung der Gewerbesteuer gebeten, berichtet Hillenbrand. Das bedeute, dass diese einen Aufschub bekommen und das Geld später zahlen müssen, spätestens allerdings zum Jahresende. Im Gegensatz zu früheren Regelungen müssten sie dann wegen der Coronakrise keine Zinsen für den Verzug zahlen. »Die Firmen müssen vorher einen Antrag stellen, der plausibel sein muss«, sagte der Kämmerer. Hinzu kommt, dass Firmen weniger verdienen und deshalb die Summe ihrer Steuervorauszahlungen für die Gewerbesteuer nach unten korrigieren.

Pliezhausen muss außerdem auf Einnahmen durch Gebühren verzichten. »Weil Kitas und die Musikschule geschlossen sind, haben wir die Gebühren für April und Mai ausgesetzt.«

Lücke trotz Soforthilfen

Pliezhausen und andere Gemeinden bekommen als Ausgleich Soforthilfen vom Bund. »Sie sind allerdings nicht so hoch wie die Ausfälle«, sagte Hillenbrand. Die Lücke ließe sich derzeit nicht exakt beziffern. »Es ist so, wie der Reutlinger OB Thomas Keck es gesagt hat: ›Der Boden des Fasses ist noch nicht zu erkennen‹« Weil sich die Einnahmen nun verändern, achtet die Gemeinde gerade auf die Ausgaben. »Wir fahren auf Sicht.«

Pliezhausen hat am 18. März den Haushalt beschlossen und ist nun finanziell handlungsfähig. Allerdings wird ein Nachtragshaushalt nötig werden. »Es ist aber noch zu früh dafür, weil die Zahlen noch zu ungenau sind«, sagte Hillenbrand. Im Rathaus haben sich die Verantwortlichen Gedanken gemacht, wie sie Geld sparen können. »Wir werden gemeinsam mit dem Gemeinderat Ideen entwickeln und einen Weg finden.« (mak)