METZINGEN. Neue Runde in der Diskussion um die umstrittene Übernachtungssteuer. »Wie bewerten Sie die Gegenreaktion der Metzinger Hoteliers und des Fachverbands Dehoga Baden-Württemberg?«, hakte Dr. Andreas Weber in der Bürgerfragestunde des Gemeinderats bei OB Carmen Haberstroh nach, und: »Bleiben Sie und der Gemeinderat bei der Einführung der Steuer im Jahr 2028 - und welche Ersatzfinanzierung für eine Million Euro im Jahr sieht die Stadtverwaltung vor, falls diese Steuer nicht erhoben wird?«
Haberstroh sieht die Stadt auf dem richtigen Weg
Wie berichtet, wollen Stadtverwaltung und Stadtwerke Metzingen die Übernachtungs- oder Bettensteuer auf den Weg bringen, um das Jahresdefizit des Kombibads von erwarteten 3,7 auf 2,7 Millionen Euro zu dämpfen. Haberstroh sieht die Stadt damit weiter auf dem richtigen Weg, wie ihre Antwort an Weber deutlich gemacht hat. "Der Gemeinderat hat sich in nichtöffentlicher Sitzung für die Übernachtungssteuer ausgesprochen", blickte die Verwaltungschefin zurück, "die Beschlussfassung erfolgt später.
Die OB zeigte sich zuversichtlich: »Ich gehe nicht davon aus, dass wir eine Ersatzfinanzierung machen müssen.« Die Verwaltung hat die 2028 (inklusive weiterer neuer Hotels etwa auf dem G-&-V-Areal) erwarteten Jahresübernachtungszahlen durchgerechnet und hält die Million Euro im Jahr für realistisch. Mit Hoteliers, Vertretern der Dehoga und der IHK Reutlingen hat Haberstroh gesprochen. Einige von ihnen hatten sich vor einigen Wochen zur Bettensteuer, deren Höhe noch nicht feststeht, öffentlich überwiegend kritisch geäußert. »Die Gegenreaktion ist ein ganz normaler Vorgang«, ordnete die OB ein, »es ist klar, dass die Hoteliers nicht freudig sind, wenn wir eine Übernachtungssteuer einführen.« Sie machte aber auch deutlich: »Der Übernachtungsgast zahlt die Steuer.« Nicht die Hoteliers.
Übernachtungspakete mit Bad
Vertreter von diesen hatten durchaus den Mehrwert gesehen, den das Kombi- oder Ganzjahresbad für die Stadt Metzingen bringen wird, es aber nicht als Übernachtungstreiber angesehen. Carmen Haberstroh legte offen, dass Stadt und Hoteliers auch über »Übernachtungspakete mit Bad« gesprochen hätten: »Es ist eine Win-win-Situation für alle Beteiligten«, meint sie. Das Kombibad im Freizeitgelände Bongertwasen mit großzügiger Saunalandschaft und Gastronomie soll Ende 2028 seine Türen öffnen. (GEA)