METZINGEN. Der Geehrte machte nicht viel Worte um sich. Sondern appellierte lieber dazu, sich ebenfalls kommunalpolitisch zu engagieren. »Lassen Sie sich bei der Kommunalwahl 2024 aufstellen – es lohnt sich«, rief er im Metzinger Gemeinderat in den Sitzungssaal, »man bekommt viele Impulse, das ist schön.«
Wenige Momente zuvor hatte Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh den Neuhäuser Ortsvorsteher mit der Ehrennadel des baden-württembergischen Gemeindetags für 25-jähriges kommunalpolitisches Engagement ausgezeichnet und das Hohelied auf ihn angestimmt. »Sie machen einen sensationell guten Job!« Seit 1996 ist Hau Neuhäuser Ortschaftsrat – und wurde wegen der Corona-Ausnahmezeit erst jetzt geehrt –, seit 2019 Ortsvorsteher. Während seiner 27 kommunalpolitischen Jahre ist Neuhausen von 4.000 auf über 5.000 Einwohner gewachsen, nachdem das Neubaugebiet Amtäcker-Brühl, über dessen Bebauungsplan 1996 noch hoch und runter diskutiert wurde, mittlerweile zu fast 100 Prozent bebaut ist. Das Gebiet verbindet Neuhausen mit Metzingen, und auch Günter Hau ist ein Verbinder: »Ich möchte nicht so stark trennen. Ohne Metzingen wäre Neuhausen nicht das, was es ist.«
»Ich entscheide Anfang des Jahres, ob ich nochmal antrete - Neuhausens Ortsvorsteher Günter Hau zu einer möglichen Amtsverlängerung nach der Kommunalwahl 2024«
Verbindend wirkt der 75-Jährige auch im Liederkranz und im Kelterverein Neuhausen. »Das Neuhäuser Weinfest, das jetzt wieder ein riesengroßer Besuchermagnet war, ist ganz eng mit Ihren Namen verbunden«, würdigte die Rathaus-Chefin den Ortsvorsteher, der nach dem Fest heiser war. Und: »Sie haben immer offene Ohren für Ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger.« Aber auch zwischen Hau und Haberstroh sind die Ohren weit offen. Gemeinsam drängen sie darauf, das Nahkauf-Areal neu zu entwickeln und damit die Nahversorgung in Neuhausen mit einem Supermarkt zu stärken. Dank der OB hat die Stadt das Gelände Ende 2022 erwerben können, wie auch das Fleischmann-Areal am Ortsausgang. »Sie möchte nach Möglichkeit vor Weihnachten einen Knopf dran machen«, sagt Hau über Haberstroh und das Nahkauf-Gelände.
Er selbst ist froh über ein weiteres bauliches Highlight, das knapp auf Neuhäuser Markung im Gebiet Braike-Wangen liegt: das neue Zentrum für die Metzinger und Neuhäuser Feuerwehr und den Metzinger Bauhof. Günter Hau ist ein offener, ehrlicher Mann aus der Mitte, ein Macher, der mit seinen Mit-Neuhäusern auf Augenhöhe ist. Kann er sich vorstellen, auch nach der Kommunalwahl 2024 ehrenamtlicher Ortsvorsteher zu bleiben? »Mir macht es wahnsinnig Spaß«, bekennt der ehemalige Toto-Lotto-Geschäftsführer gegenüber dem GEA. Doch die Altersuhr tickt. »Ich möchte Anfang kommenden Jahres entscheiden, ob ich bei der Kommunalwahl nochmal für das Amt antrete.« (GEA)