WALDDORFHÄSLACH. Wie präsentiert sich die Kinderbetreuung in Walddorfhäslach als wachsender Gemeinde zwischen den Ballungsräumen Reutlingen und Stuttgart? Es wächst ebenfalls. Betreuungsplätze für über 400 Kinder (Ü3 und U3) wird es Ende des Jahres geben.
In den vergangenen Jahren sind mehrere Wohnbaugebiete am Rande von Walddorfhäslach entstanden. Dadurch ist die Gemeinde auf über 5 400 Einwohner gewachsen. Viele junge Familien mit Kindern sind in den Ort gezogen. Wenn nun beide Elternteile arbeiten gehen, muss der Nachwuchs in einem Kindergarten untergebracht werden. In Walddorfhäslach offenbar kein Problem, denn »für eine Gemeinde unserer Größe haben wir ein gutes, umfassendes Betreuungsangebot für Kinder jeder Altersgruppe«, sagt Bürgermeisterin Silke Höflinger.
Und wie sieht dieses Betreuungsangebot aus? Derzeit gibt es im Ort vier Kindergärten, in die die älteren Mädchen und Jungs (Ü3) gehen können, drei in Walddorf (Schönbuchwichtel, Waldkindergarten und evangelischer Kindergarten) und einer in Häslach (Rosenweg). Vergangene Woche wurde per erstem Spatenstich der Grundstein für einen fünften Kindergarten im Walddorfer Herdweg (ehemalige Neuapostolische Kirche) gelegt.
In den Kindergärten werden verschiedene Modelle angeboten. Sie geben den Eltern die Möglichkeit, ihren Nachwuchs ganz nach Bedarf herzubringen, zum Beispiel nur bis zum Mittag von 7 bis 14 Uhr oder in der Ganztagsbetreuung von 7 bis 17 Uhr. Wobei derzeit bei letzterem Modell der Kindergarten wegen Fachkräftemangels bereits um 16 Uhr schließt. »Wir haben hier aber eine einvernehmliche Lösung erzielt«, betont Höflinger. Sollte sich die Lage entspannen, werde die Betreuungszeit wieder bis 17 Uhr gehen.
Mit dem neuen Kindergarten im Herdweg verfügt die Gemeinde künftig über 329 bis 334 betrieblich genehmigte Betreuungsplätze für Kindergartenkinder im Alter von über drei Jahren. Betreut werden sie von 42 Fachkräften und acht Zusatzkräften. Dazu kommt die Zahl der Betreuerinnen im Kindergarten Herdweg, der spätestens im Frühjahr 2023 in Betrieb gehen soll. In diesem Kindergarten könnte sich Höflinger auch ein anderes pädagogisches Konzept, wie zum Beispiel die Montessori-Pädagogik vorstellen.
Mehr Kinder dank Platz-Sharing
Die Gebühren für die Kindergärten sind nach dem Einkommen der Eltern (Brutto-Jahreseinkünfte pro Jahr) und danach, wie viele Kinder in ihrem Haushalt leben, gestaffelt. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Kinder in den Kindergarten gehen oder nicht. Laut Höflinger wählen die meisten Eltern inzwischen die höchste Einkommensstufe (über 50 000 Euro Jahreseinkommen). Ein Grund dafür ist: »Unsere Entgelte sind sehr moderat.«
Bei den Kindern unter drei Jahren hat der Reutlinger Tagesmütterverein die Betreuung übernommen. Die Räume dafür, inklusive Mobiliar, Spielsachen und Nebenkosten, stellt die Gemeinde. Diese sogenannten TigeR-Gruppen sind von 7 bis 17 Uhr geöffnet. Zwei solche Gruppen gibt es im neuen Kinderhaus in der Brühlstraße (ehemaliges Notariat). Eine Gruppe ist im Dorfgemeinschaftshaus in Häslach untergebracht, eine weitere im evangelischen Kindergarten und ab Ende 2022 auch im neuen Kindergarten Herdweg. Dann verfügt die Gemeinde über 45 bis 60 (im Platz-Sharing) Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren. Dazu müssen noch die mindestens 20 Plätze bei den klassischen Tagesmüttern in Walddorfhäslach gezählt werden.
Anmelden kann man sich für die Kindergartenplätze im Rathaus bei Lorella Di Santo (07127 926633). Stellvertreterin ist Anke Schaal (07127 31356). Die fachpädagogische Betreuung der Kindergärten hat Stefanie Vogl (07127 926634) übernommen. Verwaltungstechnisch ist für die Kindergärten das Hauptamt zuständig (Leiterin Sabine Strobel, 07127 926630). Für die U3-Betreuung muss man sich an den Tagesmütterverein in Reutlingen wenden (07121 3878419). (GEA)
SO GEHT ES WEITER
Die GEA-Serie »Familienzeit« geht am Freitag weiter. Wie können Familie und Beruf unter einen Hut gebracht werden? Beispiele aus der Region zeigen es. Und auch, wo es familienfreundliche Unternehmen gibt.