DETTINGEN. Noch ist alles offen. Was aus den Real-Märkten wird, weiß derzeit niemand genau. Auch nicht in Dettingen. Die rund 75 Mitarbeiter der hiesigen Filiale bangen um ihre Arbeitsplätze. Die Gemeinde befürchtet, bald einen Vollsortimenter weniger zu haben. »Das wäre eine Katastrophe«, sagte jetzt Bürgermeister Michael Hillert im Gemeinderat. »Für uns ist es unerlässlich, dass an dieser Stelle auch weiterhin ein Supermarkt ist.« Egal wer ihn künftig betreibt. Nach Berichten verschiedener Medien kann es aber noch Monate dauern, bis darüber Klarheit besteht, wie es weitergeht.
Auf dem Grundstück im Schwöllbogen in Dettingen gibt es neben dem Real-Markt noch einen Discounter und eine Tankstelle, eine Kombination, die sich in Dettingen aber auch andernorts bewährt habe, erklärt Hauptamtsleiter Manuel Höllwarth. »Das ist für uns und das Umland wertvoll.« Der Eindruck der Gemeinde bislang: »Das funktioniert gut.«
Für ein Unterzentrum zu groß
Noch ist der Parkplatz voll, noch klaffen keine Lücken in den Verkaufsregalen. Sollte der Markt aber auf Dauer schließen, hat das laut Kommune weitreichende Folgen: Der Markt ist für Dettingen mit knapp etwas über 9 000 Eiwohnern an sich zu groß und entspricht in keinster Weise den regionalplanerischen Maßgaben eines Unterzentrums. Bislang galt aber Bestandsschutz. Dettingen hat deshalb bereits mit dem Regionalverband gesprochen. »Sollte der Markt 1:1 weitergeführt werden, ist das kein Problem«, sagt Höllwarth. Egal von wem. Eine völlig andere Situation entsteht, wenn das Gebäude – auch nur vorübergehend – anderweitig genutzt wird. »Was dann passiert, ist abschließend nicht geklärt.«
Wie berichtet, wurde die Supermarktkette mit Sitz in Düsseldorf an einen Investor verkauft. Dabei handelt es sich um über 270 Märkte, wovon nach jetzigem Stand wohl 50 endgültig geschlossen werden sollen. Ein Teil der Märkte, so ist es beabsichtigt, soll an Kokurrenten wie Rewe oder Kaufland veräußert, andere weiterhin als Real geführt werden. (füs)