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Metzinger Partnerschaftsverein: Radler kommen im französischen Noyon an

Die Radler vom Partnerschaftsverein kommen in Metzingens Partnerstadt Noyon in Frankreich an.

Nach langer Fahrt kommen die Radler in Metzingens Partnerstadt Noyon in Frankreich an – die Freude ist sichtlich groß.  FOTOS: V
Nach langer Fahrt kommen die Radler in Metzingens Partnerstadt Noyon in Frankreich an – die Freude ist sichtlich groß Foto: Privat
Nach langer Fahrt kommen die Radler in Metzingens Partnerstadt Noyon in Frankreich an – die Freude ist sichtlich groß
Foto: Privat

METZINGEN/NOYON. Die Pandemie hatte den alljährlichen Begegnungen zwischen den Partnerstädten Metzingen und Noyon einen Riegel vorgeschoben. Drei Jahre lang trafen sich die deutsch-französischen Freunde nicht, weshalb sie sich aufs Wiedersehen freuten. 50 Namen standen auf der Teilnehmerliste, davon mehr als zehn neu Hinzugekommene .

Geleitet wurde die Reise von der Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins, Ulrike Lamp-Schaich. Metzingens Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh sagte krankheitsbedingt ab, jedoch waren die Gemeinderäte Cornelia Grantz-Hild und Peter Hild mit von der Partie. 660 Kilometer beträgt die Entfernung zur französischen Partnerstadt, eine reibungslose Fahrt, vorbei an gelb blühenden Ginsterbüschen vor strahlend blauem Himmel stimmte die Teilnehmer auf das Wochenende ein.

Beim Rathausempfang in Noyon bekamen die Metzinger ein Glasbild des Noyoner Jean-Calvin-Hauses. Dieses halten Noyons Bürgermeist
Beim Rathausempfang in Noyon bekamen die Metzinger ein Glasbild des Noyoner Jean-Calvin-Hauses. Dieses halten Noyons Bürgermeisterin Sandrine Dauchelle (links) und Ulrike Lamp-Schaich. Dazwischen steht dahinter Vereinspräsidentin Jocelyne Moyat sowie auf der rechten Seite weiter die Ratsmitglieder Irène Coppens, Cornelia Grantz-Hild und Peter Hild. Foto: Privat
Beim Rathausempfang in Noyon bekamen die Metzinger ein Glasbild des Noyoner Jean-Calvin-Hauses. Dieses halten Noyons Bürgermeisterin Sandrine Dauchelle (links) und Ulrike Lamp-Schaich. Dazwischen steht dahinter Vereinspräsidentin Jocelyne Moyat sowie auf der rechten Seite weiter die Ratsmitglieder Irène Coppens, Cornelia Grantz-Hild und Peter Hild.
Foto: Privat

Um die lange Reise kurzweilig zu gestalten, plante der Partnerschaftsverein einen Halt in der alten Bischofs- und Handelsstadt Châlons en Champagne ein. Drei Flüsse sowie ein Kanal, die die Stadt durchfließen, lassen verstehen, weshalb sie oft Klein-Venedig genannt wird.

Die Ankunft in Noyon erfolgte gleichzeitig mit dem Eintreffen der neunköpfigen Radlergruppe, geleitet von Eberhard Fiala. Sie war am Sonntag zuvor in Metzingen gestartet und hatte die lange Strecke mit Muskelkraft, viel Schweiß und einem grandiosen Teamgeist zurückgelegt. Radfreunde aus Noyon fuhren ihnen entgegen und gemeinsam wurden sie alle auf dem Rathausplatz von Bürgermeisterin Sandrine Dauchelle in Empfang genommen. Anschließend wurden die Gäste in Gastfamilien untergebracht.

Nachträgliche Feier

Zur nachträglichen Feier des 40-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft wurde von der Vereinspräsidentin Jocelyne Moyat und ihrem Team ein besonderer Höhepunkt angeboten. Mit zwei Bussen fuhr man ins etwa 100 Kilometer entfernt liegende Guise, wo mit dem Familistère, einer gut ein Jahrhundert erfolgreich funktionierenden Fabrik- und Arbeiterwohnanlage aus dem 19. Jahrhundert, die Verwirklichung einer Utopie vorgestellt wurde. In Gruppen folgte man den Erklärungen der Guides durch die Geschichte und die Ideen der Gründerpersönlichkeit Jean-Baptiste André Godin. In Zeiten der Industrialisierung litten die Arbeiter unter heute unvorstellbaren Arbeitsbedingungen und daraus resultierenden Krankheiten, was Godin ändern wollte. Er verwirklichte seinen Traum, baute 150 Wohnungen im Zentralpalast mit bis zu 2.000 Bewohnern.

Für den noch jungen Noyoner Weinanbau gab es von den Metzingern ein Weinfass als Gastgeschenk.
Für den noch jungen Noyoner Weinanbau gab es von den Metzingern ein Weinfass als Gastgeschenk. Foto: Privat
Für den noch jungen Noyoner Weinanbau gab es von den Metzingern ein Weinfass als Gastgeschenk.
Foto: Privat

Nach der Rückkehr nach Noyon erfolgte der Empfang der Gäste im geschichtsträchtigen Saal des Rathauses. Sandrine Dauchelle, neue Bürgermeisterin von Noyon, erinnerte daran, dass »die Partnerschaft zwischen den Städten über die deutsch-französische Freundschaft hinaus ein starkes Zeichen für tiefe Verbundenheit mit dem Frieden ist«. In Anbetracht des russisch-ukrainischen Krieges lag es allen Rednerinnen am Herzen, auf die große Wichtigkeit des Zusammenhalts in Europa hinzuweisen, der in den vielen Städtepartnerschaften seine Basis hat.

Glasbild und Weinfass

Ein Glasbild des Noyoner Jean-Calvin-Hauses und ein Weinfass für den noch jungen Noyoner Weinanbau wechselten als Gastgeschenke der beiden Städte die Besitzer. 140 Gäste, Gastgeber und Freunde dieses Treffens ließen sich von einer Musikgruppe und ausliegenden Texten zum Mitsingen der Chansons animieren. Durch ausgestellte Fotos und Zeitungstexte hatte ein französisches Team die 40 Jahre der Partnerschaft durch viele Erinnerungen zu neuem Leben erweckt.

Der Sonntag war prall gefüllt mit Programmangeboten: die Besichtigung der Weinproduktion, der Blumenmarkt, die katholische Messe in der majestätisch gotischen Kathedrale, ein Motorradwettbewerb mit Motorradshow und 800 Bikern oder das Beisammensein mit den Gastgebern standen zur Auswahl. (GEA)