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Aktuell Soziales

Mangel an Erzieherinnen in Metzingen

In städtischen Kitas sind zweieinhalb Stellen offen. Integratives Kinderhaus der KBF kürzt Öffnungszeiten

Kita-Erzieherin
Die Gewerkschaften fordern mehr Wertschätzung für Erzieherinnen und Erzieher. Foto: Uwe Anspach
Die Gewerkschaften fordern mehr Wertschätzung für Erzieherinnen und Erzieher.
Foto: Uwe Anspach

METZINGEN. Viele Jahre konnte die Stadt Metzingen sich rühmen, genug qualifizierte Erzieherinnen in ihren Kitas zu haben, gut bezahlt und nach einem Qualitätshandbuch arbeitend. Mittlerweile ist der Fach- und auch der Ergänzungskräftemangel in der Kelternstadt angekommen. Spürbar ist er schon in einer Vorzeige-Kita, die nicht die Stadt, sondern die Körperbehindertenförderung Neckar-Alb betreibt: dem integrativen Kinderhaus am Rand des Neugreuth. »Es kann seine Personalstellen seit Längerem nicht mehr besetzen«, informierte Peter Nissle, Kita-Spezialist bei der Stadtverwaltung, den Gemeinderat. Die Folge: Das Kinderhaus hat »nur« noch von 7.30 bis 16 statt früher von 7 bis 17 Uhr auf.

In den städtischen Krippen und Kindergärten sind zweieinhalb Stellen offen. Deshalb wird es vorerst keine einheitlichen Schließtage an allen Kitas geben. Ausgebaut wird aber im Kindergartenjahr 2022/23 das Angebot im Kinderhaus Erms. Nissle: »Durch die konstant hohen Zahlen in Neuhausen ergibt sich voraussichtlich Bedarf für eine dritte Gruppe im Kindergarten.« Auch eine zweite Krippengruppe mit Betrieb zwischen 7 und 14 Uhr soll öffnen. Doch die Öffnungen stehen »unter dem Vorbehalt, dass genügend Personal zur Verfügung steht«.

»Was macht man da, gibt es Ideen?«, hinterfragte Peter Hild (Grüne) den Personalmangel. Der zuständige Bürgermeister Patrick Hubertz konnte keine Fachkräfte aus dem Hut zaubern, nur betonen, dass die Stadt »seit Jahren die weichen Faktoren weiterentwickelt, mit Vereinbarkeit von Familie und Beruf und regelmäßiger Fortbildung«. Mehr Menschen könnten in den Kitas arbeiten, wenn sie besser bezahlt würden. Hier sieht Hubertz die Tarifvertragsparteien am Zug.

Ein Lichtblick: Langsam mehren sich die Männer an den Metzinger Kitas, derzeit gibt es sieben Erzieher – unter rund 150 Frauen. (pfi)